260 Der Feldzug gegen Rumänien: Eroberung der Walachei. Bt» befehlshabers Ost zuführte, begannen bei der ö.-u. 1. Armee bereits em er.November die erwarteten russischen Angriffe. Sie trafen den linken Flügel, wo das ö.-u. XXI. Korps zurückwich. Zu seiner Stützung und zum Gegenangriff mußten das Kavalleriekorps Vrudermann, die 10. bayerische Infanterie-Division und schließlich auch die hinter dem rechten Flügel der Armee versammelten Teile der 8. bayerischen Reserve- Division eingesetzt werden. Damit war die zur Deckung von Flanke und Rücken der angreifenden 9. Armee bereitgehaltene Reserve verausgabt. Dauernd liefen russische Truppentransporte nach Süden; hier drohte viel- leicht Gefahr. Ein Einbruch der Russen über den Oitoz-Paß gegen die über Marienburg nach Kronstadt führende Bahn konnte jede Vorwärts- bewegung von Kronstadt nach Süden lahmlegen. Für das Gelingen des Feldzuges der 9. Armee war daher Sicherheit der Abwehrfront, vor allem des rechten Flügels der ö.°u. 1. Armee, von entscheidender Bedeutung. Generaloberst von Conrad dachte mehr an die Gefahr für die Mitte dieser Armee (ö.-u. VI. Korps). Er schlug vor, eine weitere Division aus dem Bereiche des Oberbefehlshabers Ost heranzuziehen. Nachdem aber der Siebenbürger Front von dort soeben erst zwei Divisionen für den Angriff neu zugeführt waren und jetzt auch noch die 2. Kavallerie-Division zu ihr bestimmt war, hielt es die Ober st e Kriegsleitung für nötig, am 8. November in einer ausführlichen, von General Ludendorff eigenhändig entworfenen Antwort ihre Auffassung klarzulegen: Eine offensive Operation gegen Rumänien sei nach Abgabe von österreichisch¬ ungarischen Divisionen des Oberbefehlshabers Ost für die Jsonzo-Fron?) nur möglich, wenn an irgendeiner Stelle Siebenbürgens auch Schwäche- Momente in Kauf genommen würden. Wolle man dies nicht, so müsse auf die Offensive verzichtet werden. Hierüber sei bei beiden Heeresleitungen unbedingte Klarheit erforderlich. Dem ö.-u. XXI. Korps und dem Kavalleriekorps Vrudermann hätten zwei deutsche Divisionen zu Hilfe eilen müssen. Dadurch fei das ö.-u. VI. Korps auf eigene Kraft angewiesen; ob es widerstandsfähiger sei als das XXI., entzöge sich der Kenntnis; es habe keine überlegenen Kräfte gegenüber. Andererseits sei erforderlich, daß die 9. Armee ihren Rückenschutz wieder selbst übernehme. Dazu sei das Generalkommando des XXIV. Reservekorps (General von Gerok) nach Kronstadt in Marsch gesetzt. Es werde gebeten, ihm die ö.-u. 71.Znfanterie- Divifion und 1. Kavallerie-Division (bisher rechter Flügel der ö.-u. I.Armee) zu unterstellen und es mit diesen Tmppen der 9.Armee zuzu- teilen. Dieser Bitte entsprach Generaloberst von Conrad. -) Anl. 7 a.