Stillstand an den Gebirgspässen. 247 bedingung für das Gelingen der weiteren Operation der 9. Armee sei. Erste Aufgabe sei daher, die Grenzübergänge vom Az-Tal bis zum rechten Flügel der ö.-u. 7. Armee zu gewinnen und zu behaupten. Der Schwerpunkt sei auf dem rechten Flügel zu belassen. General von A r z setzte daraufhin das ö.-u. VI. Korps mit der 39. und 61. Infanterie-Division zum Vor- gehen im Uz-Tal und auf der Gyimes-Straße, die 72. Infanterie-Division über den Bekas-Paß, die 37. über den Tölgyes-Paß an; anschließend sollte das von der ö.°u. 7. Armee vor kurzem übernommene ö.-u. XI. Korps seinen rechten Flügel vorschieben. Am Morgen des 10. Oktober drängten die Hauptkräfte der 9. A r m e e w. Oktober, aus der Gegend von Kronstadt mit allen Teilen vorwärts. Gegen Mittag gab General von Falkenhayn einen anfeuernden Befehl: Frisches Zugreifen auf und an den vorhandenen Wegen, besonders auch auf den Vergkämmen abseits der Täler zu Amgehungszwecken sei erforderlich. Große An- strengungen und Entbehrungen müßten den Truppen, unausgesetzte Arbeit den Kommandostellen zugemutet werden. Dem Verband, der zuerst einen Weg über das Gebirge öffne, sei höchster Ruhm sicher. Dabei müsse aller- dings vermieden werden, daß sich zu schwache Teile ohne genügende Vor- bereitung an emstlich verteidigten, dauernden Befestigungen vorzeitig ver¬ bluteten. Es sei Sache der Führer, in diesem Zwiespalt den richtigen Weg zu finden. „Ich verlasse mich darauf, daß jeder derselben seine Ehre daran- setzen wird, diese ebenso schwere wie schöne Aufgabe befriedigend zu lösen." Da aber die vorrückenden Truppen auf allen Paßstraßen ernsten Widerstand fanden, war ihr Geländegewinn nur gering. Am 11. Oktober war es nicht anders. Die Truppen stießen überall n. Oktober, auf Widerstand in zahlreichen schon vor Kriegsbeginn angelegten Stellungen; geschickt verteilte Maschinengewehrnester unterstützten wirksam die seind- liche Infanterie. Der Einsatz der Artillerie war in den engen Tälern schwierig; mit Flachfeuer konnten die hohen Gebirgsrücken nicht überschössen werden. Beobachtungsstellen waren nur mit großem Zeitverlust weit vor den Batterien zu finden. Bei der 76. Reserve-Division trat am Törzburger Paß sogar vorübergehend ein Rückschlag ein. Entlastung brachte hier die ö.-u. 8. Gebirgs-Brigade, der es gelang, auf schwer gangbaren Gebirgs- Pfaden westlich dieses Passes auf Ruear vorzustoßen und die rumänische 22. Division im Rücken zu bedrohen. General von Falkenhayn gewann den Eindruck, daß das Äber- winden der Grenzpässe harte Kämpfe erfordern und lange Zeit in Anspruch nehmen werde, besonders auch, weil die Mehrzahl der Truppen den Ge- birgskrieg weder kannte, noch für ihn ausgerüstet war. Den geringsten