232 Der Feldzug gegen Rumänien: Besreiung Siebenbürgens. Bis der 2.Armee ihn retten könne; als er erkannte, daß mit solcher nicht zu 2«. September. W(£nen ^ befahl er im Laufe des 28. September den Rückzug in das Gebirge. Betrachtungen. Bei Hermannstadt hatten 35 Bataillone, 25Schwadronen und 59 Batterien (davon 15 schwere) der Mittelmächte gegen 30 Bataillone, 13 Schwadronen und 21 Batterien (davon nur zwei schwere) der Rumänen gefochten. General von Falkenhayn hatte gehofft, durch Sperrung des Rotenturm-Pasies den beiden gegenüberstehenden rumänischen Divisionen den Rückzug zu verlegen und sie dadurch vernichtend zu treffen. Daß der Plan nicht gelang, hatte seinen Grund vor allem darin, daß die gegen die Rückzugsstraße eingesetzten Truppen des Alpenkorps für die ihnen zufallende Aufgabe zu schwach waren. Der Rotenturm-Paß hat eine verhältnismäßig breite Talsohle, so daß mit Sperrungen nicht viel zu machen war; auch hatten die zugeteilten Pioniere auf den Gebirgspfaden nicht genügend Material mitführen können, um größere Sprengungen vorzunehmen. Ob stärkere Kräfte bei den überaus schwierigen Gebirgsverhältnissen ohne weit- gehende Vorbereitungen überhaupt hätten verpflegt und mit ausreichender Munition versorgt werden können, steht dahin. Besonders erschwert wurde die Aufgabe des Alpenkorps aber dadurch, daß ihm von Süden her fünf rumänische Bataillone und eine Batterie in die Flanke stießen. Gleichzeitig von Norden angegriffen, gerieten die tapferen Truppen des Generals von Tutschek in eine sehr schwierige Lage. Da der Angriff der Gruppe Staabs nicht schnell zum Erfolg führte, konnte es kaum ausbleiben, daß die Rumänen, wenn auch unter großen Schwierigkeiten, der Rückenbedrohung Herr wurden. Ohne diese jedoch dürfte sich der Kampf bei Hermannstadt noch wesentlich länger und vielleicht entscheidungslos hingezogen haben. Cs ist auffallend, daß die große artilleristische Überlegenheit der 9. Armee beim Kampf nördlich des Rotenturm-Pasies nicht eine schnellere Entscheidung herbeizuführen vermocht hat. General von Falkenhayn sucht den Grund hierfür „in zu großer Zersplitterung der Artillerie und nicht ausreichend kräftiger Anwendung ihres Feuers"'). Da die Rumänen nach den bis dahin gemachten Erfahrungen das Feuer der schweren Artillerie, dem sie nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen vermochten, nicht aushielten, mag diese Auffassung zutreffend sein. Es muß aber hinzugefügt werden, daß die Erdbeobachtung dem Angreifer durch das Gelände fast unmöglich gemacht wurde, und daß die dringend erforderliche Fliegeraufklärung aus Mangel an Kräften nur unzureichend sein konnte. Andererseits fanden die *) Falkenhayn, a. a.O„ 1. Teil, S. 47.