210 Der Feldzug gegen Rumänien: Angriff in der Dobrudscha. Verwechslung vorliegen. Am Morgen des 1. Oktober einlaufende Mel- düngen ließen aber keinen Zweifel darüber, daß der Feind im Begriff war, die Donau zu überschreiten. 1. Oktober. Am die Abwehr einheitlich zu gestalten, unterstellte der Generalfeld- Marschall General Kosch auch die Besatzung von Tutrakan. Damit verfügte dieser an der rund 350 Kilometer langen Stromstrecke über Truppen in Stärke von etwa anderthalb Divisionen, dabei nur ganz wenige deutsche und österreichisch-ungarische Einheiten. Bei Rjahovo selbst standen zunächst nur schwache bulgarische Landsturm-Postierungen, an Artillerie zwischen Tutrakan und Rustschuk sechs Batterien'). General Kosch raffte zusammen, was erreichbar war, und zog auch von Plevna mit der Eisenbahn Ver- stärkungen heran. Die Donau-Flottille erhielt Befehl auszulaufen, ver- mochte aber wegen Störungen bei der Anfahrt erst am folgenden Tage bei Rjahovo einzutreffen, dagegen verhinderte sie einen rumänischen Äber- gangsversuch bei Marten westlich von Rjahovo. Das deutsche Kampf- geschwadert konnte trotz starken Sturmes bald eingreifen. Immer wieder stießen seine Flugzeuge tief herab und richteten Bomben- und Maschinen- gewehr-Angrifse gegen den Feind bei Rjahovo und die im Entstehen be- griffene Brücke. Die nach der Dobrudfcha anrollende 217. Infanterie- Division wurde auf Rustschuk abgedreht, wo die Züge allerdings nicht vor dem 2. Oktober abends eintreffen konnten; ein schon in Dobric aus- geladenes Bataillon wurde mit Kraftwagen nach Tutrakan geworfen. Bis zum Abend des 1. Oktober schien Feind in Stärke von etwa einer Division südlich der Donau zu stehen. Auf dem Nordufer wurden noch zwei Divisionen angenommen. 2. Oktober. Bei der Obersten Heeresleitung, die inzwischen in aller Form die Befugnisse einer Obersten Kriegsleitung übernommen hatte'), war man in ernster Sorge, wie die Nachricht vom Erscheinen des Gegners in ihrem Rücken auf die bulgarische 3. Armee wirken werde"). Am 2. Oktober meldete Generalfeldmarschall von Mackensen nach Pleß, es sei beabsichtigt, Tutrakan mit den verfügbaren, allerdings schwachen Kräften zu halten, um dem Gegner dann von Rustschuk her in Flanke und Rücken zu stoßen. Deutscherseits wurde noch ein Mörser-Bataillon zur Verfügung gestellt; mehr war im Augenblick nicht verfügbar. Auch von der bulgarischen Heeres- leitung war keine Unterstützung zu erwarten; das Ersuchen, an der maze- Eine deutsche l. F. S). und eine s. F. H., zwei österr.-ung. 9 cm, zwei bulg. Res. Vttru. -) 6.208. 3) S.2v ff. 4) Mitteilung des Genmaj. a. D. von Mertz vom April 1937.