Erste Maßnahmen: Rumänien, Westfront. 7 Heeresleitung diese Maßnahme, indem sie auch die bisher noch selbständige 7. Armee dieser Heeresgruppe und gleichzeitig die 3. Armee der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz unterstellte. Selbständig blieb nur noch die 4. Armee, die, mit dem rechten Flügel ans Meer angelehnt, besondere Ausgaben zu erfüllen hatte. Äber die Stärke des Gegners war man nach den Zusammen- stellungen der Nachrichten-Abteilung gut unterrichtet: Sechs belgische Divisionen spielten nach wie vor keine wesentliche Rolle. Das englische Heer in Belgien und Frankreich wurde auf 58 Divisionen berechnet, davon 18 um Mitte August völlig frische. Darüber hinaus konnten drei Divisionen in einiger Zeit aus der Heimat erwartet werden, weitere wurden dort ausgebildet. An der Somme wurden Ende August gegen 30 Divisionen angenommen, davon 17 hinter der Front. Der Bericht vom 31. August schloß: „(Bs ist somit mit Fortsetzung der Angriffe an der ganzen bisherigen Angriffsfront zu rechnen"; die Möglichkeit, daß die Angriffe auch weiter nach Norden, auf die Front nördlich der Anere'), ausgedehnt würden, bleibe bestehen. Vielleicht solle der englische Angriff gleichzeitig auch mit den von französischer Seite zu erwartenden Angriffen erfolgen. Die Gesamtstärke des französischen Heeres, ohne die Divi- sionen der Saloniki-Armee, nahm man am 30. August mit 110 Divisionen an, davon 16 Divisionen als sofort angriffsbereite Reserven hinter der Front. Ihre Zahl könne durch Austausch verbrauchter Truppen gegen kampfkräftige von ruhigen Fronten noch um zehn bis elf Divisionen ver¬ mehrt werden, später um noch weitere, wobei auch russisches oder italienische Truppen als Ersatz eingeschoben werden könnten. Weiter hieß es: „Hieraus geht hervor, daß die Franzosen genügend Divisionen haben, nicht nur um die Offensive in der bisherigen Stärke fortzusetzen, sondern auch um ihr eine weitere Ausdehnung zu geben. Auch die Ergänzung der Munition und des Geschützmaterials wird bei der Leistungsfähigkeit der Industrie und den Ankäufen in Amerika nicht auf Schwierigkeiten stoßen. Einer weiteren Ausdehnung der Offensive sind aber Grenzen durch die Ersatzfrage gesetzt: Der Jahrgang 1916 ist größtenteils verbraucht, die Depots scheinen bis auf den Jahrgang 1917 leer zu sein. Nachmusterungen können nur noch geringe Ergebnisse bringen. Wegen der schon öfter be- tonten Schwierigkeiten des Ersatzes wurden vor einiger Zeit die vierten Kompanien aufgelöst und daraus Divisionsdepots gebildet. Diese werden indessen auf die Dauer die Gefechtsstärken nicht auf der Höhe halten können. ') Rordöstl. von Albert (Sk. 1). — -) Bd. X, S. 408 und 429.