Russische Erfolge gegen die ö.-u. 3. Armee.
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zuziehen^). Es wurde zur .Herauslösung deutscher Truppen der Südarmee
bestimmt.
Gegen die neue Stellung der ö. ° u. 3. Armee schob sich der Gegner s. bis
am 9. August näher heran, den Südflügel an den Karpaten-Hängen bei 13-2ttt0urt*
Delatyn begann er zurückzudrücken. Am 10. August nahm er den Angriff
auf der ganzen Front wieder auf. Während er in der Mitte den starken
Abschnitt der Vystrzyca-Nadwornianska nur langsam zu überwinden ver-
mochte, zwang er im Norden die Gmppe Kraewel durch übermächtigen
umfassenden Angriff, abends ebenfalls hinter die untere Vystrzyca aus-
zuweichen. Die Gruppe Hadfy mußte Stanislau aufgeben und ging hinter
die Vystrzyca-Solotwinska zurück. Angesichts der geringen Widerstands-
kraft der Gesamtfront trat Generalmajor von S e e ck t nunmehr dafür ein,
auch die Mitte der Armee hinter diesen Wasferlauf zurückzunehmen. Das
gleiche beantragte Generaloberst von Köveß. Die Bewegung, die in der
Nacht zum 11. August durchgeführt wurde, gestaltete sich aber auf den von
Trains und Flüchtlingen verstopften Straßen') äußerst schwierig. Der
Nordflügel der Armee suchte sich im Gebirge südlich von Nadworna noch
an der Vystrzyca-Nadwornianska zu halten, der Südflügel, der Kräfte
abgeben sollte, wurde bis zum 13. August an die Vystrzyca-Solotwinska
zurückgenommen. Der Zugang zu einem weiteren Einfalltor nach Ungarn,
dem Pantyr-Paß, war seitdem nur durch eine bei Zielona vorläufig
zurückgelassene Abteilung den Russen verwehrt. Sie folgten auf der ganzen
Front, hatten aber nicht mehr die Kraft, ihren Angriff mit Nachdruck
fortzusetzen.
Inzwischen griff am 11.August bei der ö.-u. 7. Armee3) die 1. In¬
fanterie-Division") zusammen mit der ungarischen 40. Infanterie-Division
aus dem Räume von Kirlibaba nach Norden an, vermochte aber in schwie-
rigem Waldgebirge nicht entscheidend Raum zu gewinnen. Weiter links
hatte die 200. Infanterie-Division (bisheriges Karpatenkorps) nicht viel
mehr Erfolg. Die nunmehr aus der deutschen 1. und 200. und 1% zu¬
geteilten österreichisch-ungarischen Infanterie-Divisionen bestehende Gruppe
des Generals von Eonta kam im Räume von der rumänischen Grenze bis
zum Tartaren-Paß zum Stillstand. Weiter nordwestlich hatte die Armee
künftig noch den Pantyr-Paß zu sperren, andererseits war sie von einem
Teil ihrer Grenzschutzaufgaben in Siebenbürgen entbunden worden.
') S. 537 und 615.
2) Öfterv. amtl. Werk, Band V,S. 190.
3) Gliederung vom rechten Flügel beginnend: ö.-u. XI. Korps, Gruppe Conta,
Gruppe Krauß, zusammen 5V- Ins. Div., davon zwei deutsche, und zwei Kav. Div.
') S. 548.