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Die Ostfront. — Deutscher Teil.
26. Juli der Gruppe Marwitz unterstellt, der Südflügel trat zur ö.-u.
2. Armee. Die Südgrenze der Heeresgruppe Linsingen lag damit künftig
nordwestlich von Voldury am Styr.
27. Zu«. Schon am folgenden Tage, dem 27. Juli, brachte der Gegner den linken
Flügel der ö.-u. 2. Armee bei Vrody zum Einsturz. Es schien äußerst
fraglich, ob weiter südlich die Stellungen gehalten werden könnten, General-
oberst von Böhm nahm mit Einverständnis seiner Heeresleitung auch die
dort noch an der Grenze stehenden Teile seiner Armee in die zur Abwehr
vorbereitete Linie oberer Seret^)—Markopol—Iasionow zurück.
Die unglücklichen Abwehrkämpse der ö.-u. 2. Armee und des Südflügels
der Heeresgruppe Linsingen hatten abermals schwere Verluste gebracht. In
zehn Tagen, seit dem 18. Juli, waren den Russen im Kampfgebiet südlich
der Lipa und bei Vrody 27 000 Gefangene in die Hände gefallen^).
C.Der deutsche Teil der Oftfront im Juni und Iuli°).
Karte 6, Skizze 29.
Bis iv.Jitnt. Als am 4. Juni die Vrufsilow-Offensive einsetzte, stand der Gegner
vor dem deutschen Teil der Ostfront noch in fast unverminderter Stärke.
Cr mochte an Gewehrzahl den deutschen Kräften doppelt überlegen sein.
Beim Oberbefehlshaber Ost hatte sich die zutreffende Auffassung
befestigt, daß die Russen vor allem starke Kräfte zu neuem Großangriff
gegen den Abschnitt Smorgon—Rarocz-See bereitstellten, geringere an der
unteren Düna"). Dementsprechend verteilte Generalfeldmarfchall von Hin-
denburg seine Reserven, die aber neben der 108. Infanterie- und % 1. Re¬
serve-Division nur aus einzelnen Regimentern und Bataillonen bestanden.
Bei der Heeresgruppe Prinz Leopold schienen die Russen den
Angriff vom Oktober 19155) gegen die Stellungen bei Baranowieze in
erweitertem Umfange wiederholen zu wollen. Daher faßte man deutscher-
seits die ersten Anstürme gegen die österreichisch-ungarische Front als das
9 Nördlicher Nebenfluß des Dniester, nicht zu verwechseln mit dem gleich-
namigen, durch die Bukowina und Rumänien zur Donau-Mündung fließenden Fluß
(Sereth).
2) Der russische Heeresbericht vom 29. Juli meldete 49 999 Gefangene, 49 Ge-
schütze, 199 Maschinengewehre vom 16. bis 27. Juli, also einschließlich der am 16. Juli
erbeuteten 13 999 Gefangenen und 39 Geschütze (S. 595).
3) Anschluß an S. 439 und 444.
4) S. 437.
5) Bd. VIII, S. 559.