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Die Westfront im Juli und August. —
Verdun.
t. August, gezwungen; nur der äußerste linke Flügel gewann auf dem Westhang der
Souville-Schlucht etwas Raum. So klaffte zwischen beiden Divisionen eine
etwa 900 Meter breite Lücke, in die der Gegner alsbald mit starken Kräften
hineinstieß. Durch eiligst vorgeführte Reserven konnte die 21. Reserve-Divi-
sion indessen die ihrer rechten Flanke drohende Gefahr nicht nur bannen,
sondern den Feind spätnachmittags auch noch aus der Kiesgrube und vom
Rücken der Souville-Rase werfen. Hingegen scheiterte ein neuer Vorstoß
der Garde-Ersatz-Division um 9° abends wiederum völlig.
Der Angriff der 30. Infanterie-Division, der dem des XVIII. Reserve-
korps nach einer Stunde folgte, war vorbereitet durch zweitägiges Zer-
störungsschießen am 30. und 31. Juli und zweistündiges Wirkungsschießen
am Sturmtage. Rur zehn schwere Steilseuer-Vatterien mit im ganzen rund
11 000 Schuß standen zur Verfügung. Sie genügten nicht, um die feind-
lichen Stellungen sturmreif zu machen. Infolgedessen stießen die drei Kampf-
bataillone der Division, als sie um 11° vormittags antraten, auf heftigen
Widerstand, der jedoch am rechten Flügel und in der Mitte in erbittertem
Nahkampf gebrochen werden konnte. Gegen 1° nachmittags war die Doppel-
batterie an der Südwestspitze des Laufee-Waldes samt den anschließenden
Stellungen in deutscher Hand. Der linke Flügel kam gegen das Zwischen-
werk Laufee zunächst vorwärts, sah sich aber infolge starker feindlicher Gegen-
Wirkung alsbald zum Zurückgehen in die Ausgangsstellung genötigt. In-
folgedeffen konnte der Gegner am Nachmittage die Mitte der Angriffstruppen
von Osten her aufrollen und die Doppelbatterie wieder nehmen; nur der
rechte Flügel vermochte den gewonnenen Voden gegen wiederholte feind-
liche Vorstöße zu behaupten.
Die verhältnismäßig hohe Gefangenenzahl — fast 1000 Mann waren
vom XVIII. Reserve- und XV. Armeekorps eingebracht worden — und
der glänzende Erfolg der 21. Referve-Division vermochten die Tatsache nicht
abzuschwächen, daß der Angriff im ganzen gescheitert war, die Kampfkraft
der Truppe aber aufs neue schwere Einbuße erlitten hatte.
Der Feind antwortete mit einem Gegenschlage größeren Aus-
maßes. Nach längerer Artillerievorbereitung stießen Teile zweier aus-
2. August, geruhter Divisionen am Nachmittage des 2. August gegen die deutschen
Linien am Südhang des Froide Terre-Rückens und südwestlich von Fleury
vor. An beiden Stellen glückte ihnen der Einbruch. Während die 4. Infan-
terie-Division ihn rechtzeitig abzudämmen vermochte, wurde bei der 6. baye-
tischen Infanterie-Division durch Aufrollen von nahezu sechs Kompagnien
eine breite Lücke gerissen. Es entstand eine äußerst kritische Lage, die der
Gegner aber nicht ausnutzte. Zur gleichen Zeit überrannte ein französisches