Entschluß zum Angriff auch auf dem Westuser.
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Inzwischen hatte die Ober sie Heeresleitung am 27. Februar
den Einsatz stärkerer Kräfte zum Angriff auf dem westlichen
Maas-Afer von neuem erwogen'). Am 28.Februar wurden endlich
zwei Divisionen für diese Front angekündigt. Am 29. Februar früh befahl
General von Falkenhayn die Zuführung des Generalkommandos des
X. Reservekorps, der 11. bayerischen Znsanterie-Division und der 22. Re-
serve-Division nebst 21 schweren Batterien hinter das VI. Reservekorps
und begab sich dann in das Hauptquartier des Deutschen Kronprinzen.
Hier drang General Schmidt von Knobelsdorf wiederholt auf ungesäumten
Beginn des Angriffs auf dem Westufer. General von Falkenhayn war
einverstanden. Die feindlichen Stellungen auf der Höhe 304 und dem
„Toten Mann" sollten genommen werden. „(Bs wird beabsichtigt" — so
hieß es in dem Befehl —, „auf diesem Wege eine wirksame Bekämpfung
der französischen Artillerie hinter dem Marre-Rücken und damit eine
Erleichterung für den Angriff auf dem rechten Maas-Afer zu erreichen.
Die Einleitung eines Angriffs auf die permanenten Werke des linken
Afers liegt vorläufig nicht im Plan der Obersten Heeresleitung." Die
Vorbereitungen sollten bis zum 4. oder 5. März beendet sein. Das
VII. Reservekorps hatte sich durch gleichzeitigen Übergang bei Regneville
und Vorgehen gegen die feindliche Flanke zu beteiligen. Das Ober-
kommando überwies seinerseits noch drei schwere Batterien vom Ostufer.
Anabhängig vom Angriff auf dem Westufer ging der Kampf auf dem
O st u f e r weiter. Der Verlauf des 29. Februar zeigte deutlich, daß auf
beiden Seiten die Infanterie erschöpft war. Die Franzosen hielten die
ganze deutsche Front von der Maas bis zum Ostabsall der Cötes von
6' morgens an unter starkem Feuer und beschossen auch in der Woevre-
Ebene jedes erkennbare Ziel.
Die bis zum Abend festgestellte Zahl der seit dem 21. Februar ge¬
machten Gefangenen belief sich auf mehr als 17 000. Reben 83 Geschützen
und 104 Maschinengewehren war zahlreiche andere Beute eingebracht
worden. Die bisherigen Verluste der Angriffskorps betrugen im ganzen
rund 25 000 Mann2).
Wie schon am 26. Februar, sollte auch am 2. März der Schwerpunkt 2. März,
des Angriffs bei der 5. Infanterie-Division des III. Armeekorps liegen.
Sie hatte zunächst das Dorf Douaumont zu stürmen und dann bis zum
Zwischenwerk Thiaumont und Westrand des Caillette-Waldes vorzustoßen,
0 S. 205 ff.
2) Nach Zusammenstellungen des A. O. K. 5und der O. H. L. vom s. und 6. März.