Rumäniens Kriegserklärung. 603 von Falkenhayn) die Kriegserklärung der Rumänen am Fernsprecher meldete, wollte er sie anfänglich nicht glauben: ich mußte die Verant- wortung dafür übernehmen, bevor er die Meldung an den Kaiser weitergab". Gegen voraussichtlich 23 Infanterie-Divisionen, die Rumänien zu sofortigem Angriff bereitstehen hatte, waren einstweilen nur verfügbar: die Heeresgruppe Mackensen, deren sieben Divisionen teilweise erst im Anrollen waren, im östlichen Bulgarien und die österreichisch-ungarische 1. Armee in Stärke von etwa 4^ Infanterie-Divisionen, sämtlich abgekämpfte Truppen oder solche dritter Ordnung, in Siebenbürgen. Erst nach einiger Zeit konnten weitere Kräfte herankommen'). B. Der Krieg der Türkei"). Karte 1, Skizzen 36 und 37 sowie Band IX, Skizzen 13 und 22. Seit November 1915 war die Verbindung der Türkei mit den Mittel- Winter 1915/1916. mächten zunächst auf der Donau, dann auch mit der Bahn hergestellt; am 17. Januar 1916 lief der erste direkte Zug von Berlin in Konstantinopel ein. Zugleich war die türkische Heeresleitung seit dem Abzug der letzten Entente-Truppen von Gallipoli in der Nacht zum 9. Januar von der schweren Sorge der unmittelbaren Bedrohung der Hauptstadt befreit. Sie konnte sich den Aufgaben zuwenden, die Enver Pascha in der Besprechung vom 24.November in Orsowa') mit General von Falkenhayn vereinbart hatte. Sie betrafen eine neue Unternehmung gegen den Suez-Kanal und Säuberung des Irak von englischen Truppen; auch sollten die Versuche fort- gesetzt werden, Persien für die Mittelmächte zu gewinnen. Im ganzen verfügte die türkische Heeresleitung bei Beginn des Jahres 1916 über folgende Armeen, bei denen nach Abschluß der Kämpfe an den Dardanellen große Kräfteverschiebungen bevorstanden: 1. Armee unter General Cssad Pascha bei Konstantinopel, nur zwei Divisionen stark. Ihre Aufgabe war, die Hauptstadt gegen etwaige russische Landungen am Bosporus zu schützen. 5. Armee unter Marschall Liman von Sanders Pascha, 17 Divisionen stark. Der Armee oblag der Küstenschutz am Mittelländischen Meer von Thrazien bis Adalia im südlichen Kleinasien, dabei besonders die Sicherung der D a r d a - n e l l e n. ') Q.600, Anm. 3. 2) Anschluß an Band IX, S. 135. s) Band IX, S. 194 f. und 489.