594 Die Front gegen Italien. s. Aug«st« Trümmerfeld der Stadt. Gegen Mittag des 9. August wußte man, daß der Feind in einer neuen Stellung auf den Höhen östlich von Görz stand. Vei der Vorsicht, mit der die Italiener folgten, gewann der Verteidiger Zeit, die Krise zu überwinden, die mit dem Ausweichen und Einrichten in der neuen Stellung verbunden war. Gleichzeitig mit der Offensive gegen den Görzer Brückenkopf setzten die Italiener starke Angriffe gegen den Mt. S. Michele an, weil ohne den Besitz des Berges die Fortführung des Kampfes um das Becken von Görz aussichtslos erschien. Im ersten Ansturm eroberten sie mit annähernd elf Brigaden am 6. August die von vier österreichisch-ungarischen Brigaden ver- teidigte Stellung des Mt. S. Michele. Den Italienern den Gipfel des Berges wieder zu entreißen, gelang trotz tapferer Gegenangriffe nicht. Von weiteren Versuchen mit demnächst neu eintreffenden Verstärkungen wurde abgesehen, da der Berg nach dem Eindringen der Italiener in die Wippach- Niederung der Umfassung von Norden ausgesetzt, auf die Dauer doch nicht zu behaupten war. Mit diesem Verzicht wurde aber auch das Halten des durch den scharfen Einschnitt des Vallone-Tales abgetrennten Westteils des Karst-Plateaus unmöglich. So mußte sich der Oberbefehlshaber der ö.°u. 5. Armee am 8. August zur Räumung entschließen. In der Nacht zum 10. August sollte die Rück- sührung der Front in die neue Stellung am Ostrande des Vallone-Ein- schnittes beginnen. i2. vis Der zweite Kampfabschnitt der großen Schlacht setzte am 12. August i?. August. g.n Zwischenzeit benötigten die Italiener zum Aufmarsch, zu Um¬ gruppierungen in dem eroberten Gelände und zur Erkundung der neuen Stellungen des Gegners. Langsam trafen währenddessen beim Verteidiger die spärlichen Verstärkungen ein. Am 12. August begannen die starken Plan- mäßigen Angriffe der Italiener östlich von Görz und über das Vallone-Tal. In den Großkampftagen bis zum 16. August gelang es den Verteidigern aber, die Stellungen auf dem Karst, abgesehen von einigen örtlichen Ein- brüchen der Italiener, zu halten. Angesichts der Aussichtslosigkeit, mit den bisherigen Mitteln den Durchbruch zu erzwingen, gab die italienische Heeresleitung am 17. August den Befehl zum Abbruch der Schlacht. Nach erbittertem Ringen hatten die Italiener mit erdrückender über- macht die beiden wichtigen, vierzehn Monate hindurch heldenmütig ver- teidigten Bollwerke der Ifonzo-Front in die Hand zu bekommen. Die Beute war verhältnismäßig gering: 30 Geschütze, 63 Minenwerfer und 92 Maschinengewehre. Schweren Verlusten der ö.-u. 5.Armee, insgesamt