590 Die Front gegen Italien. weniger wichtigen und lebendigen Episoden"') geführt, die, über die ganze Front verteilt, selbst an den Brennpunkten ohne den erforderlichen Nach- druck blieben. Als das Oberkommando der 1. Armee dies erkannte, suchte es durch Zuweisung schmaler Cinbruchsabschnitte abzuhelfen, zerlegte damit aber die Wucht des Stoßes und zog im besonderen Maße das zusammen- gefaßte Feuer des Verteidigers auf die Angriffsstellen. Dauernde Teil- unternehmen dieser Art in gleicher oder wenig geänderter Form gegen die- selben Stellen kosteten der Infanterie wiederum viel Vlut, brachten sie bald zur Erschöpfung und zeitigten gegenüber einem Verteidiger, der mit äußerster Zähigkeit das eroberte Gelände festhielt, nur geringe Ergebnisse. 2. Ereignisse an der übrigen Lronr. Skizze 33. An der West- und Osttiroler Front, in Kärnten und am Isonzo war . im Juni und Juli die Ruhe von beiden Seiten nur stellenweise und vor- übergehend durch Kämpfe unterbrochen worden, die den Gegner binden und beschäftigen, Nachrichten einbringen oder der Verbesserung der Stellungen dienen sollten. Eine gewisse operative Bedeutung läßt sich nur den Kämpfen in den Dolomiten in der Gegend von Cortina d'Ampezzo und weiter nord- östlich beilegen, wo wegen der Nähe der Bahn im Puster-Tale eine emp- findliche Stelle der österreichisch-ungarischen Front war. Italienische Angriffe drückten hier den Verteidiger aus dem Tofana-Gebiet zurück; die Gegend von Toblach lag ständig unter italienischem Fernseuer. Am Plöcken-Paß des Karnischen Kammes vermochten die Italiener Ende Juni neue günstige Beobachtungspunkte zu gewinnen. Auf dem Karstplateau wurde aus der österreichisch-ungarischen Stellung auf dem Mt. S. Michele am 29. Juni Gas abgeblasen, um den Feind wieder an den Isonzo zurückzudrücken. Die Italiener hatten zwar schwere Verluste, ein taktischer Erfolg wurde aber nicht erzielt. Schauplatz heftiger Kämpfe war schließlich am SüdMgel die Gegend von Monsaleone. Angriffe und Gegenangriffe wechselten hier namentlich um die Wende Juni/Juli. Noch rechtzeitig trafen österreichisch- ungarische Verstärkungen aus Tirol ein, um die stark abgekämpften Land- sturmverbände abzulösen oder zu stützen. Ein geringfügiger Cnderfolg blieb den Italienern. ') Capello, a. a. O., S. 263 f.