Oberbefehlshaber Ost und Oberste Heeresleitung. 559 haben, um aus der Ihnen unterstellten Front noch Verbände für die genannte Heersgruppe frei zu machen." Cr bitte um Mitteilung des in dieser Richtung Veranlaßten. Der Oberbefehlshaber Ost betonte daraufhin am 12. August >2. August, nochmals, das er es einstweilen nicht für möglich halte, über die schon geleisteten Abgaben hinauszugehen. Als dann nachmittags der zur ö.-u. 2. Armee entsandte Major von Bockelberg seine überaus ernsten Eindrücke von den letzten Kämpfen am Südflügel dieser Armee persönlich vortrug, wandte sich der Generalfeldmarschall unter Berufung auf diesen Bericht nochmals an den Kaiser: „Die bisher für den Südosten zur Verfügung gestellten Truppen werden nicht ausreichen, die Lage zu halten, geschweige denn sie wiederherzustellen. Die Entscheidung über den Ausgang des Krieges liegt jetzt im Südosten. Ich wage Euerer Majestät gegenüber als treuer Diener diese Ansicht auszusprechen, wenn sie auch Angelegenheiten betrifft, die über meinen Befehlsbereich hinausgehen." Die Lage ver- schärfte sich noch dadurch, daß Generaloberst von Conrad jetzt öfter- reichisch-ungarische Kräfte aus dem Bereiche des Oberbefehlshabers Ost zurückforderte, um am Isonzo halten zu können'). Vergeblich wandte sich General von Falkenhayn dieserhalb an den Oberbefehlshaber Ost. Dann kam er mit Generaloberst von Conrad überein, daß die Heeresgruppe Erzherzog Karl eine Division^) abgeben und dafür voraussichtlich demnächst die 117. Infanterie-Division^) aus dem Westen erhalten solle. Die Nachrichten ,4. August, über Rumänien lauteten jetzt allerdings wieder etwas günstiger; es schien doch noch nicht sofort losschlagen zu wollen. General von Falkenhayn meinte, daß es wohl bis nach der Ernte, also bis Oktober, warten werde'). Über die Schwierigkeiten der Gesamtlage im Osten wie über die Not- wendigkeit von Verstärkungen war er trotzdem nicht im Zweifel. Cr nahm daher für den 15. August die Rückkehr vom Westen nach Pletz in Aussicht. Der Oberbefehlshaber Ost stand unterdessen mit der öfter- reichisch-ungarischen Heeresleitung und der Heeresgruppe Erzherzog Karl in dauerndem Gedankenaustausch über die Lage. General Ludendorff hoffte, daß vielleicht Generalmajor von Geeckt, da er „Einfluß im Großen Haupt- quartier"5) habe, erreichen könne, daß „Kräfte zugeführt werden, mit denen 1) 6.593 ff. 2) Ssterr. 44. I. D. ') S. 553 und Anl. 3. 4) von Cramon, a. a. O., S. 76. — Am 18. August war auch Gen. Ob. von Conrad der Anficht: Cs möge fein, daß Rumänien sich jetzt zum Anschluß an die Entente nicht entschließe. °) Schreiben an Gen. von Seeckt vom 13. August.