Weitere Rückwärtsbewegung der ö.-u. 7. Armee. 431 sam weiter. Am 23. Juni abends stand ihr rechter Flügel bereits zwischen Kimpolung und Iaeobeny, weitere Teile in unzusammenhängenden Grup- pen nordwärts bis westlich von Wiznitz. Von da war Anschluß an den das Westufer der Ezerniawa haltenden Nordflügel der Armee. Gegen ihn, gegen die inzwischen durch die 1l)S. Infanterie-Division') verstärkte Südarmee und gegen die ö.-u. 2. Armee hatte der Gegner seine Angriffe nicht fortgesetzt. Die verbündeten Heeresleitungen vom Io. bis 23. 3uni2). Karten 6, 7. Während der geschilderten Kampfhandlungen hatten zwischen dem io. Juni, deutschen und österreichisch-ungarischen Generalstabschef weitere bedeut- same Auseinandersetzungen stattgefunden, die aber auf die Ereignisse an der Front keinen unmittelbaren Einfluß übten. Im Laufe des 10. Juni waren in Teschen die ersten Nachrichten darüber eingelaufen, daß auch bei der ö.-u. 7. Armee ein schwerer russischer Cinbmch erfolgt sei. Generaloberst von Linsingen meldete, daß er der ö.-u. 4. Armee für ihr weiteres Ausweichen die Richtung nach Nordwesten gegeben habe, so daß ihr Zusammenhang mit der ö.-u. 1. Armee in Frage gestellt war; auf deren Nordflügel griff das Nachgeben bereits über. Generaloberst von Conrad stand vor einer überaus ernsten Lage. Cr war einerseits in Sorge, daß Rumänien bei weiterem Zurückweichen der ö.-u. 7. Armee in das Lager der Feinde übergehen werde, andererseits, daß die Russen durch die Lücke, die sich zwischen der ö.-u. 1. und 4. Armee auftat, den Weg auf Lemberg nähmen. Cr hielt — wie er den deutschen General- siabsches durch General von Cramon wissen ließ — die Lage für so ernst, daß sie nicht mehr nur österreichisch-ungarische Belange beträfe, sondern „entscheidend für den Weltkrieg" sei. Die Möglichkeit, daß auch die jetzt noch gehaltenen Stellungen zumal in der Bukowina, preisgegeben werden müßten, mache es wahrscheinlicher, daß Rumänien dem Drängen Ruß- lands nachgebe und sich der Entente anschließe. Er sah „ein durchgreifendes Mittel, die Lage umzugestalten und dem Feinde wieder das Gesetz zu dik- tieren", nur darin, daß mit weiteren deutschen Truppen noch an einer anderen Stelle als bei der Heeresgruppe Linsingen ein Stoß geführt werde. Cr wollte dazu jetzt auch von der italienischen Front alle verfügbaren Kräfte heranziehen. Diese Darlegungen stützte Generalmajor von Cramon durch den Zusatz, er habe — trotz einiger Ausnahmen — den Eindruck, daß an S. 483 ff. 2) Anschluß an S. 461. Weltkrieg. X. Band. o-j