Die Abwehrschlacht beim Oberbefehlshaber Ost. 435 fanterie-Division am Dryswjaty-See. Erfolg hatten sie nirgends. Vor der Front der 8. Armee schien der Gegner im Räume von Iakobstadt starke Kräfte, insgesamt zehn Divisionen, zusammenzuziehen und zeigte hier am 21. März rege Tätigkeit, so daß General Otto von Velow mit bevor- stehendem Angriff rechnete. Ein Unternehmen, das sich an demselben Tage südöstlich von Riga gegen die 6. Reserve-Division richtete, sollte vielleicht nur ablenken. Am 21. März erstattete der Oberbefehlshaber Ost der Obersten Heeresleitung auf deren Anfrage über den Stand der Schlacht eine Meldung, in der er den starken Kräfteeinsatz der Russen gegen die 10. Armee betonte. Da der Gegner zum ersten Male in großem Maßstabe Trommel- feuer angewendet habe, seien die Kämpfe schwer, doch erwarte er bestimmt, daß die 10. Armee ihre Stellungen halten werde. Die Bedeutung der an der Düna-Front entbrannten Kämpfe sei noch nicht klar. Daß unter Einsatz der russischen Garden oder sonstiger an der österreichisch-ungarischen Front zurückgezogener Truppen noch weitere Angriffe, vielleicht an anderen Stellen der Front, folgen würden, sei möglich, denn es handele sich anscheinend nicht nur um Unternehmungen zur Entlastung der Franzosen, sondern um die große russische Frühjahrsoffensive. Am 22. März machte der Gegner bei der 10. Armee nur noch einen 22.und vergeblichen Angriffsversuch gegen Landwehr, die am äußersten rechten 23,2ÄiUä* Flügel der Gruppe Hutier den Abschnitt der 9. Kavallerie-Diviston hielt. Den am schärfsten umkämpften, unmittelbar an den Raroez-See anstoßenden Teil der Gruppenfront übernahm die 80. Reserve-Division. Auch Truppen der 86. Infanterie-Division waren hier bereits eingeschoben. Dahinter wurde als neue Reserve, von der Heeresgruppe Prinz Leopold kommend, die 119. Infanterie-Division erwartet. Angesichts dieser Anhäufung von Truppen ordnete Generaloberst von Eichhorn am 23. März den übertritt des ganzen Abschnitts südlich vom Rarocz-See zur Gruppe des Generals von Earlowitz (Generalkommando des III. Reservekorps) an, der bis dahin nur zwei Divisionen einer schmalen und ruhigen Front unter sich ge- habt hatte. Bei der Armee-Gruppe Scholtz hatten die Russen ihre Angriffe in der Rächt zum 22. März wiederholt und nach Norden auch auf die Gruppe des Generalleutnants von Lauenstein (Generalkommando des XXXIX. Reservekorps) ausgedehnt. Bei der 8. Armee hatte der bei Iakobstadt erwartete Angriff die Stellungen der 109. und 41. Infanterie- Division getroffen, ein schwächerer Stoß bei Friedrichstadt die 36. Reserve- Division. Erfolg hatte der Gegner nirgends, wohl aber teilweise sehr schwere 28*