390 Die Westfront im Juli und August. — Verdun. Ende Juli Die 1. Infanterie-Division wurde Reserve der Angriffsgruppe Ost, die J ' Truppen des Alpenkorps') Reserve der Heeresgruppe; das I. bayerische Armeekorps und die 103. Infanterie-Division traten zur Armee-Abteilung Strang) über. Die „Periode des Stillstandes" sollte dazu benutzt werden, die Stellungen so auszubauen, daß sie „unter möglichster Schonung der eigenen Kraft auch starken Angriffen gegenüber" gehalten werden konnten. Die Kämpfe auf dem W e st u s e r waren abgeflaut. Dieses hatte an Bedeutung soweit eingebüßt, daß General von Gallwitz, der Führer der Angriffsgruppe West, am 16. Juli als Heeresgruppenführer an die Somme abberufen wurde'). An seine Stelle trat der Kommandierende General des VII. Armeekorps, General der Infanterie vonFrangois, der die Führung seines Korps daneben beibehielt. Auf dem O st u f e r ließen dauerndes stärkstes Artilleriefeuer und neue Vorstöße des Gegners, der den in den letzten Großkämpfen verlorenen Voden um jeden Preis wiederzugewinnen trachtete, es nicht zu dem befohlenen Stellungsausbau kommen. Auch für die Franzosen war der Kampf bei Verdun nach dem Beginn der Somme-Schlacht in die zweite Linie gerückt. Mitte Juli standen in der befestigten Stellung von Verdun sieben Korps mit 30 Divi¬ sionen. Ihre Hauptaufgabe sollte hinfort sein, den Feind in möglichster Stärke zu fesseln. Darüber hinaus galt es, die sehr beengte eigene Lage zu verbessern, vor allem auf der Front Thiaumont—Fleury. Dabei zwang die Beschränkung der Kampfmittel dazu, die Kräfte in zeitlicher wie räumlicher Beziehung aufs schärfste zusammenzufassen. Zunächst schritten die Franzosen am Morgen des 15. Juli unter Einsatz einer vor wenigen Tagen auf dem Westufer herausgelösten Division nach neunstündiger Artillerievorbereitung durch 146 Feld- und 158 schwere Geschütze mit sieben Bataillonen in vorderster Linie zum Angriff auf die größtenteils nur aus Granattrichtern bestehenden deutschen Stellungen zwischen dem Froide Terre-Rücken und St. Fine Kapelle. Er scheiterte trotz rücksichtslosen Einsatzes und mehrfacher Anstürme an dem erbitterten Widerstande der zusammengeschmolzenen Kampftruppen der 4. Infanterie- Division und des Alpenkorps. Lediglich der I-Raum an der Straßen¬ 1) Nach Abgabe von Teilen zur Bildung des Karpaten-Korps (S. 547) noch neun Btle. und elf Bttrn. 2) In der Front der A.Abt. Strantz standen vom 23. Juli ab: Gen.Kdo. des V.A.K, mit bayer. Crs. D., 5. Ldw. D., 10. und 9. I.D.; 33. R. D.; Gen. Kdo. des I.bayer.A.K. mit 1. und 2.bayer. sowie 103. I.D.; Ii), und 8.Crs.D. 3)S. 366