362 Die Westfront im Juli und August. — Somme-Schlacht. Truppen mußten währenddessen abgelöst werden: die 22. Reserve-Division durch die Division Liebert, die 44. Reserve- durch die 18. Infanterie-Division. General von Falkenhayn hatte am 12.Juli gedrahtet: „Die Meldung, daß es dem Feinde gelungen sei, gegen unsere Stellung Trones- Wald—Hardeeourt Vorteile zu erringen, veranlaßt mich, auf die außer- ordentliche Wichtigkeit des Festhaltens gerade an dieser Front sowie ihrer Verlängerung nach Süden über die Curlu-Kapelle, die Höhen von Hem, Clöry, Halle, Peronne aufmerksam zu machen. Die besondere Bedeutung dieser Stellung liegt in der Möglichkeit, von ihr aus sowohl den englischen als auch den französischen Angriff zu flankieren und dadurch beide am Vor¬ kommen zu hindern, gleichzeitig aber auch einen Gegenstoß unsererseits zu erleichtern". General von Velow war demgegenüber der Ansicht, daß ein Gegenangriff nördlich der Somme weniger Aussicht auf Erfolg habe als ein solcher aus der Linie Viaches—Eströes, wo das Gelände unter um- fassendem Feuer gehalten werden konnte. Cr glaubte, ihn mit fünf frischen Divisionen durchführen zu können. Zunächst aber ließ er im Hinblick auf die gegenwärtige Aussichtslosigkeit, diese Angriffskräfte von der Obersten Heeresleitung zu erhalten, zwei kleinere Unternehmungen, die eine zur Verbesserung der in der Richtung auf Longueval tief eingebeulten Stel¬ lung, die andere zur Wiedernahme des beherrschenden Höhengeländes west- lich von Viaches, vorbereiten. Der Obersten Heeresleitung meldete er, daß infolge starker Gefechtsverluste dringender Bedarf an Maschinen- gewehr-Kompagnien und Maschinengewehr-Scharfschützentrupps bestehe. Die Wirkung der deutschen Maschinengewehre gegen die im hohen Getreide vorgetragenen feindlichen Angriffe hätte sich nach übereinstimmenden Mel¬ dungen aus der Front oft als ausschlaggebend erwiesen. Diesem Antrag kam die Ober st e Heeresleitung in den folgenden Tagen in weit¬ gehendem Maße nach. Außerdem unterstellte sie der Armee jetzt den Rest des IV. Armeekorps (8. Infanterie-Division) und kündigte das Eintreffen der 24. (sächsischen) Reserve-Division an. Dafür sollte die abgekämpfte 183. Infanterie-Division hinter den linken Flügel der 6. Armee verschoben werden. Weiter führte sie neben sonstigen Verstärkungen^) eine zusammen¬ gesetzte Division^) von der 7.Armee unter Generalmajor Dumrath zu. Der Geschützdonner beiderseits der Somme kündigte neue Großangriffe des Feindes an. ') An schwerer Artillerie (vgl. Anm. S. 361) trafen zwischen dem 1». und 13. Juli ein: 26 Steilfeuer-, 12Flachfeuer-Battrn. und 2 schwerste Vattrn., an Luftstreitkräften 1 Feld- und 3 Artl. Flieg. Abtlgn., ferner 26 Armierungs-Kpn. 2) Stab der 29.R. Z.Vr. mit Truppen des VIII.R.K.