324 Die Oberste Heeresleitung bis zum Beginn der Somme-Schlacht. festgehalten, als sich herausstellte, daß die Franzosen sich am Angriff der Engländer beteiligen würden, und die Brufsilow-Offensive zu nicht unerheb- lichen Abgaben an die Ostfront zwang. Gleichwohl ist von der deutschen Obersten Führung so gut wie nichts geschehen, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß die Schlacht an der Somme mit Aussicht auf ent- scheidenden deutschen Sieg geschlagen werden konnte. Gewiß erklärt sich dies zum Teil aus der schwer zu rechtfertigenden Meinung des Generals von Falkenhayn, daß die 2. und 6. Armee in ihrem gegenwärtigen Bestand und mit Hilfe der bereitgestellten Reserven in der Lage sein würden, den Ansturm der Feinde abzuwehren. Der ausschlag¬ gebende Grund ist aber doch in der Unfreiheit zu suchen, in die er sich seit Monaten durch den enttäuschenden Verlauf der Kämpfe bei Verdun ver¬ strickt sah. Cr war sich der schwerwiegenden Nachteile durchaus bewußt, die ein Abbruch der dortigen Offensive in unentschiedener Lage nach sich ziehen konnte, und ließ sich infolgedessen trotz inneren Widerstrebens immer wieder bereit finden, die Hand zur Fortsetzung der Versuche zu bieten, die auf den siegreichen Abschluß des Kampfes im Maas-Gebiet gerichtet waren. Aus diesem Zwiespalt zwischen Wollen und Hoffen sich rechtzeitig durch einen kraftvollen Entschluß zu befreien, ist General von Falkenhayn nicht gelungen.