246 Die Westfront bis zum Sommer 1916. — Verdun. gleichzeitig mit Splittermunition. Die schwere Artillerie hatte ihr Feuer von 6° abends bis zur Dämmerung gegen die Sturmziele am Toten Mann und westlich verlegt und setzte es mit den Haubitzen auch die Nacht hindurch 2o. Mat. fort. Am 20.Mai bei Tagesanbruch nahm sie es mit aller Stärke gegen die gleichen Ziele wieder aus und zog es von 10° vormittags ab auf die vorderste Linie zusammen. Der Feind erwiderte heftig. Von 1° nachmittags abschlugen auch noch die Langgranaten zweier 30,5 oin-Mörser-Vatterien auf der Süd- kuppe des Toten Mannes ein. Gegen die Anlagen auf der Nordkuppe und die Randstellung südlich des Raben-Waldes schössen schon seit dem Vor¬ tage 16 Minenwerfer im ganzen etwa 1666 Wurfminen. In weiten Vogen um die Angriffsziele legten sich zahlreiche Feldbatterien, die beim Sturm und später bei Gegenangriffen das Kampffeld durch rollendes Feuer völlig abschließen sollten. Zur Niederhaltung der feindlichen Artillerie standen weitere Feld- und schwere Batterien zur Verfügung. Zur Ablenkung be° gann um 16° vormittags auch im Abschnitt des Generals Franke starkes Feuer auf die französischen Linien im Walde von Avoeourt, das sich all- mählich zum Trommelfeuer steigerte. Am 4° nachmittags trat die Infanterie der 43. und 44. Referve-Division zum Sturm auf den Toten Mann an und brach in die feindlichen Linien ein. Wo sich noch Widerstand regte, besonders auf der Nordkuppe, wurde er mit Handgranaten und mit Unterstützung von Pionieren und Flammen- wersern gebrochen. Vorübergehend durch das Feuer der eigenen Artillerie aufgehalten, stieß die Infanterie links über die beiden Kuppen, rechts bis in die Mulde südwestlich davon vor. In einem zweiten Stoß um 730 abends drängte der rechte Flügel den Feind im Hecken-Grund zurück. Vor die eroberte Stellung legte sich die ganze Nacht über ein Feuerkranz der Artil¬ lerie. Gegenangriffe wurden abgewiesen, über 1356 Mann gefangen ein¬ gebracht, 13 Geschütze und 21 Maschinengewehre erbeutet. Aber auch die eigenen Verluste waren schwer. Das Unternehmen hatte gegen 1466 Mann gefordert. Mit dem Erfolg aus dem Toten Mann waren auch die Vorbedingungen für den Angriff westlich des Hecken-Grundes erfüllt. Auf den Sturmzielen des linken Flügels der 38. Infanterie-Division am Osthang der Höhe 364 und den Gräben südlich davon hatten schon seit dem Mittag des 26. Mai zehn schwere Batterien gelegen, von 740 abends ab zwölf weitere und zahlreiche Feldbatterien. Für die Zeit von 9° bis 11° abends war ein Vorverlegen des Feuers befohlen, um Infanterie-Patrouillen das Vorgehen zu ermöglichen. Dem erst kurz vorher ausgesprochenen Verlangen des Ober- kommandos, diese zu verstärken oder ihnen stärkere Infanterie folgen zu lassen, um das Angriffsziel möglicherweise sofort durch Handstreich zu nehmen,