236 Die Westfront bis zum Sommer 1916. — Verdun. dis ^Mai Samunö *)er Vorbereitungen; das feindliche Sperrfeuer sollte mit starken, rasch sich folgenden Wellen unterlaufen und nach dem Einbruch sofort so weit vorgedrungen werden, daß der Bereich des feindlichen Abwehrfeuers überschritten wurde. Zur Täuschung des Gegners war bereits die Beschießung auf breitem Raum angeordnet; außerdem hatte die 2. Land- wehr-Division am frühen Nachmittag des Hauptangriffstages einen Angriff durchzuführen, das XXII. Reservekorps bei Eumieres Stellungsteile unter Trommelfeuer zu nehmen und wenn möglich zu stürmen. Im übrigen hielt General von Gallwitz die Steigerung des eigenen Feuers unmittelbar vor dem Sturm — wie bisher üblich — nicht mehr für angezeigt. Die in den Sturmausgangsstellen nicht unterzubringenden Teile der Sturmtruppen sollten noch während des eigenen Artilleriefeuers nach vorn geführt werden, damit sie nicht erst beim Sturm das dann einsetzende Sperrfeuer zu durch- schreiten brauchten. Einzelne erhalten gebliebene feindliche Maschinen- gewehre dürften den Sturm nicht aufhalten, sollten vielmehr durch besondere Trupps unschädlich gemacht werden. Das Ziel des Angriffs fei erst erreicht, wenn der Feind Vom Kopf der Höhe 304 vertrieben sei. Die Linie, die nach dem Angriff gehalten werden solle, dürfe nicht stets den eroberten Gräben folgen und nicht dem beobachteten feindlichen Artillerie- feuer ausgefetzt sein. Vorteilhaft feien Hinterhangstellungen mit Postie- rungen auf dem Höhenkamm. Der Kommandeur der mit dem Hauptstoß betrauten 4. Infanterie- Division, Generalmajor Freyer, meldete am 1. Mai, daß die zum Sturm bereitgestellten vier Bataillone am zweiten Angriffstage zur befohlenen Zeit in die feindliche Vorstellung, aber schon eine Viertelstunde später in die Randstellung eindringen und anschließend nach Vorverlegen des Artillerie- feuers bis an die Kuppe der Höhe 304 vorstoßen würden, während stärkere Abteilungen nach Westen abriegelten. Das bedeutete eine Änderung der Einbruchszeiten, die nötig wurde, weil die Truppe nicht eine volle Stunde in der Vorstellung festgehalten werden wollte. General von Gallwitz erklärte sich einverstanden, und General Eugen von Falkenhayn befahl am 2. Mai den Einbruch der 4. Infanterie-Division in die Vorstellung für den 4. Mai um 5^° nachmittags. Eine Abteilung der 11. Reserve-Division sollte gleichzeitig in den Westteil des Vogelherdes eindringen, eine Abteilung der 43. Reserve-Division den vordersten feindlichen Graben im Hecken-Grund wegnehmen. Räch Inbesitznahme der Vorstellung sei der Sturm unverzüglich bis in die Randstellung fortzusetzen, starke Patrouillen bis zum Kuppenrand selbst vorzuschieben. Zur Ablenkung sollten in der Rächt zum 4. Mai in den östlich anschließenden Abschnitten Handgranaten- Vorstöße geführt und das Artilleriefeuer verstärkt werden. Für das Ein¬