216 Die Westfront bis zum Sommer 1916. — Verdun. W.März, lungskriege nur zu oft — bildete das Unterholz, entwurzelt und durch¬ einandergeworfen, mit den umgeschossenen Bäumen und den Resten der Drahthindernisse wahre Verhaue. In nicht gefaßten Betonunterständen hielt sich Feind und wehrte sich tapfer. An einzelnen Stellen waren trotzdem bald nach 5° die Ränder des Waldes erreicht, an anderen erforderte das Vor- kommen mehr Zeit. Rechts stieß das Landwehrregiment bis in die „Spinne" vor, die es dann aber befehlsgemäß wieder räumte. Links erstürmte ein Bataillon der 11. Reserve-Division einen anderen starken Stützpunkt am Waldrande. Das für den ersten Angriffstag gesteckte Ziel war erreicht. Drei Geschütze, 29 Maschinengewehre, 18 Minenwerfer wurden erbeutet, fast 3000 Gefangene eingebracht, darunter ein Brigadekommandeur. Die Angreifer hatten 1200 Mann verloren. 21. März. Am 21. März lagen die neuen deutschen Stellungen unter starkem Feuer. Am 2° nachmittags begannen 31 schwere Batterien das Schießen gegen die Angriffsziele des folgenden Tages. Mit Einbruch der Dunkelheit 22. März, brachen sie ihr Feuer ab. Am 22. März um 8° vormittags setzte, anfangs wegen schlechter Sicht nur zögernd, später mit voller Wucht, das Feuer wieder ein. Am 12° mittags brachen die Sturmtruppen der 11. Reserve- Division des Generalleutnants von Hertzberg vor. Rasendes Maschinen- gewehrfeuer schlug ihnen entgegen. Die breiten und starken Drahthinder- nisse waren durch das Artilleriefeuer nicht zerstört, die Besatzung der Gräben mit ihren zahlreichen Maschinengewehren keineswegs niedergekämpft. Vor allem hielten sich an der südlichen Divisionsgrenze — der deutschen Gefechts- aufklärung entgangen und deshalb von der Artillerie unbeschossen — in dem Grabengewirr am Ostrande des Waldes noch einige französische Kompagnien, die mit Maschinengewehren in Flanke und Rücken der Sturmtruppen schössen. In schwerem, verlustreichem Kampf, meist mit Handgranaten, war bei strömendem Regen und völlig durchweichtem Boden nach Stunden rechts erst die vorderste Linie, links die Höhe 275,4 genommen. Am 5° nachmittags sollte die 11. Reserve-Division den Angriff, rechter Flügel gegen die Termiten-Hügel, fortsetzen, rechts von ihr die 11. bayerische Infanterie-Division antreten. Ein einheitlicher Angriff der 11. Reserve- Division kam aber nicht mehr zustande. Die 11. bayerische Insanterie-Divi- sion brach um 5'° aus dem Walde nach Osten vor. Von vorn, von rechts und von rechts rückwärts schlug sofort Artilleriefeuer vernichtend in ihre Sturmtruppen, dazu hämmerten die Maschinengewehre, besonders vom Waldrande an der linken Divisionsgrenze, in ihren Rücken. Anter schwersten Verlusten arbeiteten sie sich bis auf die flachen Höhen beiderseits und vor- wärts des Sattelpunktes 279 vor, dann aber wurden sie auf dem kahlen