72 Die Westfront bis zum Sommer 1916. — Verdun. b) Die Schlacht vom 21. bis 28. Februar. Karte 3. Der Angriff am 21. Februar (Skizze 1 und 2). 2>. Februar. Am Morgen des 21. Februar herrschte gute Sicht. Um 8'* gab Kronprinz Wilhelm den Befehl zur Feuereröffnung. Das Wir- kungsfchießen verlief planmäßig. Bald gingen zahlreiche Meldungen über gute Lage und Wirkung des Feuers, Zerstörungen an feindlichen Hinder¬ nissen und Gräben sowie Nückwärtsbewegungen bei den Franzosen ein. Die Luftaufklärung meldete Volltreffer auf Eisenbahnen und Forts sowie Brände in Verdun. Die feindliche Gegenwirkung bestand in geringem und anscheinend planlosem Streufeuer. Die zuversichtliche Stimmung von Führern und Truppe wuchs von Stunde zu Stunde. Am 4'° nachmittags meldete das VII. Reservekorps als Beobachtung der 14. Reserve-Division: „Haumont-Wald stark unter Feuer, Hindernisse zerstört, Unterstände brennen. Vorfühlende Infanterie hat kein Feuer mehr erhalten." Der Generalstabschef des Armee-Oberkommandos war unter diesen Umständen mit der Erweiterung des Erkundungsvorstoßes am ersten Kampftage einverstanden und antwortete: „Gut, dann alles heute nehmen!" Cr rief das XVIII. Armeekorps an: „Nachbar meldet Haumont geräumt, Truppen von Bras auf Fleury. Sind Sie bereit mitzumachen?" Die Antwort lautete bejahend, sofern die Nachrichten zuträfen. Inzwischen war es 440 nachmittags geworden. Die Weisungen konnten daher auf den Vor- stoß der Crkundungsabteilungen und auf die Feuerverlegung der Artillerie um 5°keinen Einfluß mehr haben. Im Abschnitt des VII. Reservekorps blieben die am weitesten westlich stehende 77. Infanterie-Brigade unter Generalmajor von Dewitz und der rechte Flügel der 14. Reserve-Division des Generalleutnants Loeb in ihren Stellungen. Von seinem linken Flügel ließ letzterer ein Infanterie- Regiment westlich des Weges Flabas—Haumont gegen den Haumont-Wald vorgehen, dessen Nordrand fast ohne Verluste um S" nachmittags erreicht wurde. Ebenso schnell, wenn auch nicht ganz so leicht, gelangten dorthin östlich des Weges zwei von General der Kavallerie von Kühne angesetzte Bataillone der 13. Reserve-Division. In teilweise erbittertem Waldgefecht wurde dann bis 5" nachmittags das im Mittelpunkte des Waldes gelegene „Sternwerk" genommen. Um 740war der Südrand erreicht und der Wald, bis auf einen geringen Nest der Osthälfte, vom Gegner gesäubert. Beim XVIII. Armeekorps drangen von der 21.Infanterie-Divi- sion des Generalleutnants von Oven je drei Offizierpatrouillen beiderseits