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Der Krieg in den Kolonien bis Ende 1916. 
wurde die Großfunkstation Windhuk gebrauchsfertig. Außerdem besaß die 
Schutztruppe vier fahrbare Funkstationen und bei jeder Feldkompagnie zwei 
Feldsignalapparate. 
Für den Kriegsfall galt für die Schutztruppe die im April 1911 von 
Staatssekretär des Reichskolonialamtes eingeforderte Denkschrift des Kom- 
mandeurs der Schutztruppe, Majors von Heydebreck, als allgemeine Richt¬ 
linie1). Nach dieser rechnete man zu Kriegsbeginn mit Besetzung der Küste 
durch die Truppen der Südafrikanischen Union. Die verfügbaren schwachen 
deutschen Kräfte würden dieses nicht verhindern können, Schwierigkeiten für 
den Gegner sich erst bei weiterem Vormarsch ins Innere ergeben. Gleich- 
zeitig stände ein feindlicher Angriff über die Süd- und Südostgrenze zu 
erwarten. 
Die Verteidigung beabsichtigte Major von Heydebreck im Süden zu 
führen, da bei erfolgreichem Gegenstoß hier wichtiges feindliches Gebiet 
bedroht und so möglicherweise der Vormarsch des Gegners auch im Küsten- 
gebiet gelähmt werden könnte. Infolgedessen schlug der Kommandeur sür 
den Kriegsfall vor: 
1. Kein Widerstand an der Küste, Herausziehen des Beurlaubten- 
standes aus Swakopmund und Lüderitzbucht, Abschub kriegswichtigen 
Materials ins Innere. 
2. Bei feindlicher Landung Beunruhigung des Gegners an der Küste, 
Störung seines Vormarsches. Nachhaltiger Widerstand etwa bei Asakos 
und Aus. 
3. Sicherung des Nordens durch Polizei und Landsturm, von Wind- 
Huf und Karibik» durch Etappen- und Crsatztruppen. 
4. Die Hauptkräfte der Schutztruppe waren im Süden zusammen- 
zuziehen; die Ostgrenze sollte durch Teilkräfte gesichert werden. 
Dementsprechend wurden die Mobilmachungsvorarbeiten durchgeführt. 
Sie erstreckten sich auf: 
Räumung von Swakopmund und Lüderitzbucht; Vorbereitung von Bahn- 
Unterbrechungen an den Strecken von hier ins Innere. 
Aufstellung von drei Reserve-Kompagnien, einem Reserve°Zug, zwei 
Ctappen-Kompagnien, einer Reserve-Batterie, zwei Kolonnen-Abtei- 
lungen, sechs Proviant-Kolonnen, Fuhrpark-Kolonnen nach Bedarf, 
vier Feld-Lazaretten (evtl. zwei weiteren), zwei Etappen-Lazaretten, 
drei Reserve-Lazaretten, Stationsbesatzungen, einem Provianttrupp. 
») Spätere Richtlinien oder Weisungen sind nicht festzustellen.