Die Besprechungen in Pleß. 257 wurde beschlossen, daß Generalfeldmarschall von Mackensen nach der völligen Niederwerfung des serbischen Heeres die Operationen gegen die Saloniki-Armee unter Dek- kung gegen Montenegro weiterführen folle. General von Falken- Hayn wollte eine entsprechende Anweisung vorbereiten und dafür zunächst mit den Vulgaren über die Unterstellung ihrer 2. Armee verhandeln. Im übrigen wies er auf die Schwierigkeiten hin, die sich aus dem Zusammen- pressen der 11. Armee zwischen der ö.-u. 3. und bulgarischen 1. Armee er- gaben und sich noch steigern würden; bei dieser Lage habe es keinen Zweck, Truppen an der Front zu lassen, die in den Bergen nichts Rechtes zu leisten vermöchten. Er wollte daher die deutsche Beteiligung an den wei- teren Operationen auf die am besten für das Gebirge ausgestatteten vier bis fünf Divisionen beschränken und ihnen die Tragetierkolonnen und sonstige Gebirgsausrüstung der übrigen Divisionen zuteilen, fürchtete aber, daß selbst diese für vier Divisionen noch nicht ausreichen würden. Der Zurücknahme deutscher Truppen stimmte Generaloberst von Conrad, wie er selbst tags darauf an General von Falkenhayn schrieb, für den Zeitpunkt zu, in dem das serbische Heer als erledigt gelten körnte1). Auch hatte er nichts dagegen ein- zuwenden, daß die ausscheidenden Truppen zum Teil in Südungarn unter- gebracht wurden, da er sich davon günstige Wirkung auf Rumänien ver- fprach. Schließlich wurde noch über die Verwaltung des eroberten serbischen Gebietes gesprochen. Für Deutschland beanspruchte General von Falken- Hayn nur die Oberleitung durch Generalfeldmarschall von Mackensen und zur Verbindung nach der Türkei die Verwaltung der Bahn Belgrad— Nisch—Sofia; als Grenze zwischen der im übrigen einzusetzenden öfter- reichifch-ungarifchen und bulgarischen Verwaltung wurde der Lauf der Großen und Süd-Morava in Aussicht genommen. Die Frage, ob etwa auch österreichisch-ungarische Truppen aus der ?. November. Kampffront gegen Serbien zurückgezogen werden sollten, hatte Generaloberst von Conrad bei der Besprechung verneint. Tags darauf, am 7. November, trat aber die bulgarische Heeresleitung mit dem Antrage hervor, eine Division der zur Heeresgruppe Mackensen ge- hörigen 1. Armee freizugeben, um die 2. Armee zu verstärken. Im Gegen- satz zu der von deutscher und österreichisch-ungarischer Seite in der Be- sprechung zum Ausdruck gebrachten Auffassung über die Entente-Landung in Saloniki nahmen Zar Ferdinand und General Iekow diese sehr ernste); ') General von Falkenhayn hat dieser Feststellung des Generalobersten von Con- rad nicht widersprochen. 2) Nach einer Mitteilung des Generalmajors von Massow an das Reichsarchiv vom 10. November 1932. Weltkrieg. IX. Band. 17