Einnahme von Kraljevo und Krusevac. 253 nach hartnäckigen, aber unglücklichen Kämpfen auf den Höhen beiderseits des Passes von Gramada geräumt hatten. Der bulgarische Generalstabs- chef, General Iostow, war der Auffassung, daß sie keine Entscheidung mehr annehmen, sondern westwärts auf das Kopaonik-Gebirge abziehen würden; dabei werde sich das Heer dann größtenteils auflösen. Am 7. November erreichte die Gruppe Sorsich der ö.-u. 3. Armee i. November. Ivanjica, während sich rechts rückwärts von ihr die ö.-u. 62. Infanterie- Division bei Visegrad zur Wiederaufnahme des Angriffs immer noch nicht stark genug fühlte. Die gegenüberstehenden Montenegriner sollten mit neuen französischen Gebirgsgeschützen ausgestattet worden sein. Das ö.°u. XIX. Korps sah sich in den Bergen südöstlich von Lacak noch aufgehalten. Auf dem Südufer der West-Morava drang das XXII. Reservekorps bis an den Rand des von der Talsohle durchschnittlich 1000 Meter hoch an- steigenden Waldgebirges vor. Das ö.-u. VIII. Korps und der rechte Flügel der 11. Armee kamen bis an die West-Morava. In Krusevac zeigte sich die Wirkung der Einnahme von Nisch. Da die Bahn auch dort unter- brochen war, hatte der Feind reiche Beute zurücklassen müssen; 7000 Ge- fangene, 103 Geschütze, zahlreiches sonstiges Kriegsgerät und Eisenbahn- material fielen in deutsche Hand. Der linke Flügel der 11. Armee näherte sich im Tale der Süd-Morava Aleksinac bis auf zehn Kilometer. Er konnte aber noch nicht nach Westen auf Krusevac abgedreht werden, sondern mußte auch für den nächsten Tag noch in der Bewegung nach Süden bleiben, da der Nordflügel der bulgarischen 1. Armee immer noch nicht heran war. Dieser kam sehr viel langsamer vorwärts, als das Heeres- gruppenkommando jetzt, da er keinen Feind mehr vor sich hatte, erwartete. Auch Meldungen gingen nur spärlich und oft sehr verspätet ein. Die bis zum 7. November abends vorliegenden Nachrichten gaben erst die Ereignisse des 5. November wieder. Noch weniger war das Heeres- gruppenkommando über die Lage bei der allerdings nicht unterstellten bulga- rischen 2. Armee unterrichtet. Das bedeutete für die Leitung der Opera- tionen eine große Erschwernis; durch vermehrte Zuteilung deutscher Nach- richtenoffiziere wurde versucht abzuhelfen, aber auch diese waren für die Übermittlung ihrer Meldungen vorläufig auf Flieger und den damals noch wenig entwickelten Funkverkehr angewiesen. So erfuhr die Heeresgruppe erst jetzt, daß die Serben aus Nisch alles militärisch Wichtige frühzeitig fortgeschafft hatten. Die Regierung sollte nach Pristina gegangen sein; die von Süden dorthin angesetzten Kräfte der bulgarischen 2. Armee kämen aber nur langsam vorwärts, da von der Enge von Kaöanik zum Amselfeld für die Artillerie erst der Weg gebahnt werden müsse.