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Der rechte Heeresflügel von Mitte Juli bis zum Jahresende.
8. bis 12. Sep.
tember.
überschritt mit Teilen westlich von Cuman die Putilowka. Cs sollte nach
Zurückweisung des Gegners über den Goryn im Winkel zwischen Stubla
und llscie nach Süden vorstoßen, um den Feind aufzurollen und die Vor¬
feldstellung von Rowno im Handstreich wegzunehmen. Da indessen die
Putilowka-Riederung abwärts Luman durch anhaltenden Regen nahezu
ungangbar geworden war, verzichtete Erzherzog Joseph Ferdinand auf Um¬
fassung und setzte das durch die Gruppe Smekal verstärkte X. Korps süd¬
westlich von Cuman zum Durchbruch auf Klewan an.
Inzwischen hatten die 4. und 7. Kavallerie-Division, zum Kavallerie-
korps Verndt zusammengefaßt, sich nach Norden gegen starke russische
Kavallerie wenden müssen, die bereits seit dem 2. September südlich der
Bahn Sarny—Kowel gegen Flanke und Rücken der 4. Armee vorging.
Gegen diesen neuen Feind waren auch die von der 2. Armee zur Verfügung
gestellte 1. Kavallerie-Division und die eben westlich von Kowel eingetroffene
Polnische Legion (1. und 3. Brigade) in Marsch gesetzt worden. Weiterhin
hatte Generaloberst von Conrad noch am Abend des 2. September mit General
von Falkenhayn die Absendung der im Verbände der deutschen 9. Armee
stehenden ö.°u. 2. und 9. Kavallerie-Division') über Brest Litowsk auf
Kowel vereinbart und der 7. Armee den Abtransport der 10. Kavallerie-
Division ebendorthin befohlen. In der Nacht zum 6. stimmte General
von Falkenhayn schließlich noch der Verschiebung der ungarischen 11. Kaval¬
lerie-Division^) von der Bug-Armee in den Raum um KamienKoszyrski zu.
Das Kavalleriekorps Verndt besetzte am 5. September nach Kampf die
Kormin-Kbergänge bei Berestiany und Garajmowka, warf stärkeren Feind
am 7. bei Kolli über den Styr und ging in den nächsten Tagen im Komin—
Styr-Winkel bis Kulikowicze vor. Die 1. Kavallerie-Division drückte den
Gegner nördlich des Styr auf Czartorysk und Okonsk zurück, die Polnische
Legion zwang die bis Kowel vorgestoßene russische Kavallerie zum Abzug
hinter den Stochod. Somit schien die gefährliche Rückenbedrohung glück¬
lich beseitigt.
Der Nordflügel der 4. A r m e e konnte wegen starker Ermüdung der
Truppe den Angriff erst am 8. September wieder aufnehmen. Das verstärkte
X, Korps durchbrach die feindlichen Stellungen südwestlich von Cuman.
Nachts räumte der Gegner auch die südwärts anschließende Front. In der
Verfolgung erreichte die 4. Armee am 9. die Stubla, hinter der sich der
Feind aufs neue gesetzt hatte, der linke Flügel der 1. Armee kam in der
Linie Iwanie—Moszkow zum Stehen. Südlich von Murawica hatte der
Feind schon am 7. den Rückzug hinter die Ikwa angetreten. Das II. Korps
i) S. 555 Anmerkung 3. — 2) S. 561.