554 Die Verfolgung der Heeresgruppen Mackensen und Prinz Leopold.
1. und
2. September.
ihr durchschritt die 9. Armee auf grundlosen Wegen den Forst von Via-
lowiez.
Am 1. September drängte Generalseldmarschall von Mackensen
seine beiden Armeen noch einmal zu schnellem Vordringen beiderseits der
großen Sttaße Kobryn—Bereza Kartuska bis an die Iasjolda. Gleichzeitig
sollte die Bug-Armee jetzt auch noch in Richtung auf P i n s k vorstoßen,
um den Feind an Abttansporten mit der Bahn zu verhindern. Sie ver¬
schob daraufhin ihren Schwerpunkt nach rechts in diese Richtung. Wieder
brachte der Tag auf der ganzen Linie schwere Kämpfe gegen die hinter
Kanal- und Sumpfsttecken fest eingenisteten, zu zäher Abwehr entschlossenen
russischen Nachhuten. Wesentliche Erfolge wurden nicht erzielt.
Als aber in der Frühe des 2. September die 82. Reserve-Divi¬
sion unter General Fabarius bei Horodec in die heiß umstrittene Stellung
am Dniepr—Bug-Kanal eingebrochen war, ging der Feind bald auch aus
der übrigen Front zurück. Beide Armee drängten nach. Roch hoffte
General von Linsingen, die aus Pinsk weichenden Teile beiderseits um¬
fassen zu können. Cr unterstellte abends seinen rechten Flügel (5. Kavallerie-
Division, XXXXI. Reservekorps und 107. Infanterie-Division) dem Gene¬
ral von Gerok zum Stoß entlang der Bahn nach Pinsk, während das Ves-
kidenkorps an der großen Sttaße auf Bereza Kartuska verfolgen, mit der
Maße aber südlich der Iasjolda nach Südosten vordringen sollte. Die
11. Armee erreichte mit dem Korps Kosch bei Sielec die Fasjolda. Da das
Generalkommando des X. Reservekorps mit der 103. und 105. Infanterie-
Division nunmehr abbefördertt) werden sollte, wurde es durch das
X. Armeekorps (19. Infanterie- und 47. Reserve-Division, dahinter in
Reserve 20. Infanterie-Division) abgelöst.
Die Heeresgruppe Prinz Leopold gewann am 1. und
2. September nur wenig Raum. Der Gegner leistete sowohl der Armee-
Abteilung Woyrsch an den wenigen Übergängen der breiten Sumpfniede-
rung der Iasjolda wie auch der 9. Armee bei Rowydwor und nordwestlich
davon hartnäckigen Widerstand. Bereits am frühen Morgen des 2. Sep¬
tember war eine Weisung der Obersten Heeresleitung eingetroffen, nach der
die Heeresgruppe Prinz Leopold die Offensive gegen den Sttaßenabschnitt
Slonim—Zelwa fortführen sollte"). Abends erhielt auch die Heeresgruppe
Mackensen Befehl, sich an diesem Angriff mit ihrem linken Flügel in der
Richtung auf Slonim zu beteiligen. Deren Oberkommando befahl darauf
dem Kommandierenden General des Beskidenkorps, General der Kavallerie
von der Marwitz, diesen Vorstoß mit der 4. Infanterie-, 35. und 47. Re¬
serve-Division sowie der Garde-Kavallerie-Division durchzuführen.
!) S. 550. — -) S. 492.