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Die Offensive der Verbündeten auf Brest Litowsk.
22. Juli.
Auch am 22. Juli griff der Gegner östlich des Bug die Brückenköpfe der
ö.-u. 1. Armee vergeblich an. Generalfeldmarschall von Mackensen ließ
den Oberbefehlshaber, Feldzeugmeister von Puhallo, wissen, daß er aus
operativen Gründen keinen Wert mehr auf die Brückenköpfe lege, notwendig
sei nur unbedingtes Halten des Flußabschnittes. Die Bug-Armee
setzte auf dem rechten Flügel ihren Angriff noch fort. Die vordersten Teile
des iXXXXT. Reservekorps mußten nach dem Durchschreiten von Hrubie-
szow sogleich nach Osten gegen Feind einschwenken, der im Flußbogen west¬
lich von üscilug stand. Nördlich anschließend erkämpfte die 1. Infanterie-
Division Moniatycze. Dias Korps Gerok drang weiter westlich vor, stieß
aber bei und östlich von Teratyn auf neue stark besetzte Stellungen. Das
Beskidenkorps konnte in wechselvollen Kämpfen nur seine Linien behaupten.
Die Divisionen der 11. Armee waren am Ende ihrer Stoßkraft und
gruben sich ein. Die ö.-u. 4. Armee konnte den Erfolg ihrer Mitte noch
erweitern. Der linke Armeeflügel schob sich an der Weichsel auf Zmiljowiska
vor, um, wie vom Oberkommando Mackensen befohlen, den Zusammenhang
mit der Armee-Abteilung Woyrsch zu wahren.
Vor dieser hatte der Feind nach heftigen nächtlichen Kämpfen bereits
am Morgen des 19. Juli die hartnäckig verteidigte Stellung nördlich der
Ilzanka geräumt. Vis zum Abend des 22. Juli erreichten, teilweise erst
nach Überwindung neuen Widerstandes, die beiden Flügel der Armee-
Abteilung Woyrsch die Weichsel, oberhalb von Iwangorod in der Linie
Ianowiec—Opatkowice, unterhalb von Iwangorod in der Linie westlich
Pawlowice—Ryczywol bis zur Pilica-Mündung. In der dazwischen¬
liegenden Lücke wurde die Festung von Westen her abgeschlossen, beiderseits
der Straße Zwolen—Rowo Aleksandrja wurden starke Teile zum Übergang
über den Fluß bereitgestellt.
Das Oberkommando Mackensen beurteilte die Absichten
des Gegners am 22. Juli in einer Meldung an die Oberste Heeres¬
leitung wie folgt: „Feind bereitet Rückzug mit 13. Armee nach Nordosten
vor. Von der 3. Armee sind zunächst noch Gegenstöße zu erwarten, dann
Rückzug nach Norden, später nach Nordosten. Die 4. Armee wird zunächst
an mittlerer Weichsel decken, dann, zunächst nach Norden, abziehen." Der
Feind schien also eine große Rückwärtsschwenkung hinter den Bug vor¬
zubereiten. Generalfeldmarschall von Mackensen verhehlte sich nicht, daß für
die Fortführung des Stoßes seiner Heeresgruppe Eile erwünscht war, um
die Flanke des russischen Rückzuges zu treffen. Cr vermochte sich aber auch
nicht der Erkenntnis zu verschließen, daß die durch Kämpfe und Märsche