Ausweitung der Erfolge bei Sieniawa.
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auch östlich der Weichsel gefaßt, zumal da die Lage der ö.-u. 1. Armee noch
als kritisch angesehen wurde.
Bei der ö.-u. 3. Armee brachte der Angriff des Beskidenkorps einige
Fortschritte. Auch die ö.-u. 2. Armee konnte ihre unmittelbar anschlie¬
ßende Kampffront vorschieben.
Am 20. Mai verhielt sich der Feind zurückhaltender als erwartet rv.Mak.
worden war. In allen seinen Stellungen wurde eifrig geschanzt. Seine
Artillerie schien weiter verstärkt zu werden. An der gesamten Front der
11. Armee fanden nur vereinzelte Kämpfe statt, ohne die Lage zu ändern.
Nur das Ringen um den Brückenkopf von Sieniawa wurde noch zu erfolg¬
reichem Abschluß gebracht. Schon in der Frühe hatten sich die nördlich der
Lubaczowka eingesetzten Teile der 20. sowie die 19. Infanterie-
Division überraschend der Höhen zwischen MielnR und der Slawa-
Höhe bemächtigt. Dann war der linke Flügel der 19. Infanterie-Division
nach Norden eingeschwenkt, um die gegen die Slawa-Höhe angreifenden Ver¬
bündeten zu unterstützen. Nach ausgiebiger Artillerievorbereitung stel um
9° vormittags auch dieses Bollwerk. Nach solchen Mißerfolgen verschwand
der Gegner, begünstigt durch wolkenbruchartigen Gewitterguß, eilends in den
großen Waldungen östlich von Sieniawa; nur Kavallerie folgte ihm. Die
gewonnenen Stellungen wurden zur Abwehr ausgebaut. An der übrigen
San-Front der ö.-u. 4. Armee konnte die Lage wieder gebesiert werden.
Gegen ihre Nordfront zwischen San und Weichsel schob sich der Feind,
zum Teil in Cinzelvorstößen, näher heran.
Bei der ö.-u. 1. Armee trat eine Entspannung ein. In viertägigen
schweren Kämpfen war es dieser Armee und der durch Teile des Landwehr-
korps verstärkten Landwehr-Division des Generalleutnants Grafen
von Vredow gelungen, den russischen Angriff am 19.Mai in der Linie
Koprzywnica—Zbielutka—Stykow zum Stehen zu bringen. Die in der
Lücke zwischen Zbielutka und Chybice drohende Gefahr eines feindlichen
Durchbruchs wurde durch den Einsah von Teilen der ö.-u. 1. Armee und der
Landwehr-Division Vredow sowie der ö.-u. 7. Kavallerie-Division beseitigt;
die ö.-u. 9. Kavallerie-Division stellte sich als Armeereserve hinter der
Armeefront bereit. Auch der Südflügel des Landwehrkorps wies russische
Angriffe in der Linie Stykow—Pomorzany ab. Das Vorgehen des linken
Flügels des Landwehrkorps und der Gruppe Köveß kam in Linie Pomor¬
zany—Mniszek—Gapinin zum Stehen.
An der Front der ö.-u. 3. Armee änderte sich bis aus einen ört¬
lichen Gewinn des Beskidenkorps nichts. Der Feind schien sich vor den
inneren Flügeln der ö.-u. 3. und 2. Armee zu verstärken.
Der Verlauf der letzten Tage hatte gezeigt, daß das Vorgehen der