556 Die Verfolgung der Heeresgruppen Mackensen und Prinz Leopold. für die Verpflegung und keine Unterkünfte. Cs war gründlich ausgesogen Auch dre Wasserversorgung stieß an manchen Stellen auf Schwierigkeiten 25. September. Erst m der Nacht zum 13. September ging der Feind vor der Heeres- gruppe Pnnz Leopold ebenso wie vor der 12. Armee zurück. Die sogleich einsetzende Verfolgung stockte indessen bereits am Abend des 14. September wieder an dem breiten Sumpfabschnitt der Szczara. Versuche des Land¬ wehrkorps, in den nächsten Tagen den Übergang bei Slonim zu erzwingen brachten zunächst nur geringe örtliche Erfolge. In der Nacht zum 18. Sep¬ tember setzte aber der Feind auf der ganzen Front den Rückzug fort. Die Oberste Heeresleitung hielt im Hinblick auf die fortschreitenden Operationen der Heeresgruppe Hindenburg im Raume von WilnaH „scharfes Rachdrän- gen auch bei Heeresgruppe Prinz Leopold für dringend geboten" und gab am 19. September deren linkem Flügel, der bereits die Bahn nordwestlich von Molczadz erreicht hatte, die fast nach Norden weisende Richtung auf Nowogrodek. Zäher Widerstand feindlicher Nachhuten und grundlose Wege erschwerten indessen auch weiter das Vorwärtskommen. Vis zum 21. September gelangte die Verfolgung bis dicht vor Varanowicze und in dre Gegend südlich von Nowogrodek. An der Myschanka zeigte sich aufs neue starker Widerstand. Erst in der Nacht zum 23. September räumte der Gegner seine Stellungen. Die Heeresgruppe drang bis an den Ober- lcmf der Szczara beiderseits der Bahn Varanowicze—Minsk und bis an den Serwetsch nach. Damit kam der wichtige Vahnknotenpunkt Varanowicze in deutsche Hand. Der rechte Flügel der 12. Armee gewann über Nowo¬ grodek hinaus nach Osten Raum. Noch glaubte Generalfeldmarschall Leopold Prinz von Vay- e r n, „durch Fortsetzung der Ossensive gemeinsam mit der Heeresgruppe Hindenburg auf Minsk den Erfolg weiter ausbauen" zu können. General Von Falkenhayn indessen hatte sich entschlossen, der rein frontalen Ver¬ folgung jetzt endgültig Einhalt zu tun, da das erstrebte operative Ergebnis vollkommen ausgeblieben war. In der Nacht zum 24. September erhielt die Heeresgruppe Prinz Leopold Befehl, „mit Gros den Szczara-Abschnitt oberhalb des Oginski-Kanals sowie den Serwetsch und Njemen nicht zu überschreiten". Am 25. September ordnete die Oberste Heeresleitung für die Heeresgruppe Prinz Leopold die Einnahme einer Dauerstellung in der Linie Oginski-Kanal (von Telechany ab)—Oberlauf der Szczara— Serwetsch—Mündung der Verezyna in den Njemen an. Wie sehr der innere Zustand und die durch ununterbrochene Kämpfe und Märsche stark geminderte Gefechtskraft der Truppen die Einstellung H S. 513.