Zusammenwirken mit Heeresgruppe Hindenburg wird angestrebt. 555 Die neue, weite Zielsetzung stand im Zusammenhang mit dem Ver¬ laus, den inzwischen die Operationen aus dem rechten Flügel der Heeres¬ gruppe Hindenburg genommen hatten. Hier befand sich, ent¬ sprechend den Weisungen des Oberbefehlshabers Ost vom 29. August'), die 12. Armee in schnell fortschreitender Verfolgung nach Osten über den Swi- slocz-Abschnitt, während links von ihr die 8. Armee sich am 2. September der Festung Grodno bemächtigte. Der Chef des Generalstabes des Feld¬ heeres wollte diese Lage zu dem Versuche ausnutzen, durch Zusammen¬ wirken der Heeresgruppe Prinz Leopold mit dem rechten Flügel der Heeres¬ gruppe Hindenburg den vor ihnen weichenden Feind nach Nordosten abzu¬ drängen. Ihm schwebte dabei vor, durch gleichzeitigen entsprechenden Druck der 10. Armee von Nordwesten her in der Richtung auf Lida große Masten des Feindes auf die Sumpfinseln von Slonim zusammenzupressen'). Das Vorgehen der Heeresgruppe Prinz Leopold') in der ^ @3*^6en Richtung auf Slonim—Zelwa begegnete indessen am 3. und 4. September bei Wolkenbruch artig em Regen an dem überfluteten Iasjolda-Abs chnitt und nordwestlich davon noch hartnäckigem Widerstands. Auch die Gruppe Marwitz der 11. Armee lag bei Vereza Kartusta fest. Erst am 5. Sep¬ tember kam die Verfolgung auf dem linken Flügel der Heeresgruppe Prinz Leopold, am folgenden Tage fast auf ihrer ganzen Front wieder in Fluß. Vis zum 8. September hatte sie sich mit ihrem rechten, inzwischen durch die 119. Infanterie-Division aus der Heeresgruppe Mackensen verstärkten Flü¬ gel nördlich der 23ahn Brest Litowsk—Varanowicze der Szczara bis auf etwa 35 Kilometer genähert. Tags darauf überwand auch die Gruppe Marwitz den Iasjolda-Abschnitt. Sie trat nunmehr unter Befehl der Armee-Abteilung Woyrsch. Aufs neue sah sich dann die Heeresgruppe Prinz Leopold bis zum 12. September durch feindlichen Widerstand west¬ lich der oberen Griwda und an der Zelwianka aufgehalten. Auch ernste Nachschubschwierigkeiten stellten sich ein. Bereits am 9. September hatte General von Scheffer gemeldet: „Zu ernsthafter Fort¬ setzung der Operationen regelmäßiger Munitionsnachschub unbedingt er¬ forderlich. Das Generalkommando ist heute nicht in der Lage, einer der Divisionen Verpflegung nachzuschieben, den anderen nur unter größten Schwierigkeiten. Kolonnenpferde ermattet und nicht imstande, bei den grundlosen Wegen die gegebenen Ziele zu erreichen." Das Land bot nichts !) S. 490. — -) S. 494. 3) Von ihrer Kavallerie hatte die Heeresgruppe Prinz Leopold am 20. Aug. die 9. K. D. an den Oberbefehlshaber Ost und an die Front des Verbündeten am gleichen Tage die ö.-u. 7. K. D., Anfang Sept. die ö.-u. 2. und 9. K.-D. abgegeben. Der H. K. K. 3 (Gen. von Fromme!) war dann zur 8. Armee getreten. S. 501.