544 Die Ereignisse bis zum Jahresschluß beim Oberbefehlshaber Ost. Hierzu wurde um einige schwerste Batterien dringend gebeten. Die Ver- kürzung der Front sei um so nötiger, als der Oberbefehlshaber auch für den eigenen Bedarf Reserven aus der Mitte herausziehen müsse, um den linken Flügel zu stärken, da ein etwaiges Eindrücken der Front bei Mitau „von schwerwiegenden Folgen sein würde". «.B,«vber. General von Falkenhayn antwortete sofort: „Zweifellos würde es vorteilhaft fein, wenn die gegenwärtige Stellung der Heeresgruppe dauernd gehalten und außerdem noch ein Druck in Richtung Dünaburg ausgeübt werden könnte." Stelle man aber die Frage, ob zu diesem Ende die Zurückhaltung von Kräften zulässig sei, deren Ausfall an der West¬ front die deutsche Stellung gefährden könne, so sei sie unbedingt zu ver¬ neinen. Cr legte nahe, die Front nötigenfalls zu verkürzen durch Zurück¬ gehen in die Linie Smorgon—Dünaburg—Bausk oder auch in eine solche, die von Smorgon geradeswegs nach Bausk laufe. An den Abgaben müsse aber festgehalten werden; schwerste Geschütze könnten erst überwiesen wer¬ den, wenn sie nach Durchführung des Donau-Überganges an der serbischen Front frei würden. Demgegenüber betonte der Oberbefehlshaber O st am 7. Oktober, daß die zur Zeit eingenommene Stellung mit oder ohne Kürzung bei Smorgon und Dünaburg bei weitem die günstigste sei, die ein¬ genommen werden könne. Sie sei mit einem Mindestmaß von Kräften zu halten. Jede rückwärtige Stellung, die auf den Schutz der Düna verzichte, würde mehr, zum mindesten aber die gleichen Kräfte erfordern wie die jetzige Stellung ohne Kürzung der Front. Cr ließ es daher bei der bisher für die Dauerstellung befohlenen Linie. Andererseits bestand General von Falken¬ hayn im weiteren Verlauf nicht auf der Abgabe aller im September ange¬ forderten Verbände; statt 13 wurden schließlich nur neun Infanterie-Divi¬ sionen abbefördert^). nei9.oito6«. Inzwischen schlug die 10. Armee alle gegen ihren linken Flügel ge¬ richteten Angriffe ab. Ihre Kräfte wurden dadurch aber doch so in Anspruch genommen, daß der Gedanke, Smorgon zu nehmen, am 11. Oktober end¬ gültig aufgegeben werden mußte. Auch wurde beiderseits der Disna, wo der russische Druck andauerte, die nur dünn besetzte Front am 19. Oktober von Kosjany um etwa 15 Kilometer bis Widsy zurückgenommen, wo die Abwehrbedingungen nach Ansicht der Truppe günstiger lagen als in der bisher gehaltenen vorderen Linie, e.eis Bei der Rjemen-Armee war der Angriff auf Dünaburg, i7. Dttober. die Kräfte reichten, fortgesetzt worden. Am 6., 7. und 8. Oktober i) S. 524 Anm. 1. — 31., 42., 115. I. D. und 6. R. D. blieben beim Oberbefehls- Haber Ost.