Linienführung der Dauerstellung. 541 zieht in Linie Verezyna-Mündung—Narocz-See—Gegend westlich Düna¬ burg—Mitau—Schlok ihre Dauerstellung." Möglichst bald würden wei¬ tere Kräfte für die Oberste Heeresleitung freigemacht, ein Generalkommando und drei Divisionen in den nächsten Tagen zur Abgabe bereitgestellt werden. Wieviel Divisionen dann noch abgegeben werden könnten und in welchen Zeitabschnitten, lasse sich aber noch nicht übersehen. Nachdem die Armeen über die Absichten im großen bereits unter-28. September, richtet und über die Art der Durchführung gehört worden waren, setzte der Oberbefehlshaber Ost am 28. September die Linienführung für die Dauerstellung näher fest. Sie sollte vom Njemen bis zur Bahn Lida—Molodeczno längs der Berezyna, also in der bis¬ herigen Front verlaufen, dann über den Narocz-See zum Dryswjaty-See und weiter längs der Düna der jetzigen Stellung der Njemen-Armee folgen. Das war zwar nicht die allerkürzeste Linie, sie bot aber dieser gegenüber durch Ausnutzung natürlicher Hindernisse so große Vorteile, daß sie vor¬ aussichtlich mit den geringsten Kräften zu halten war. Die Stellung sollte durch Anlage mehrerer Linien eine gewisse Tiefe erhalten und dahinter mit kurzem Abstande eine zweite Stellung erkundet und vorbereitet werden. Gleichzeitig wurde begonnen, die infolge der Kämpfe vielfach vermischten Verbände wieder zu ordnen und die Gesamtfront neu zu glie¬ dern. Die bisherige 8. Armee wurde aufgelöst und hatte ihre Trup¬ pen an die 12. Armee abzugeben; ihr stellvertretender Oberbefehlshaber*), General von S ch o l tz, mit Oberstleutnant Graf von Schwerin als Generalstabschef, sollte demnächst eine zwischen der 10. und der Njemen- Armee neu zu bildende Armee-Gruppe übernehmen, der dann der Raum von der Disna bis halbwegs Dünaburg—Iakobstadt zufallen würde. Hand in Hand mit diesen Veränderungen ging die Neuverteilung der Kräfte auf die einzelnen Armeen. Die Einnahme der Dauerstellung vollzog sich im ganzen planmäßig, aber doch unter vielfachen örtlichen Kämpfen. Sie waren am heftigsten bei der 10. und bei der Njemen-Armee, im Raume östlich von Wilna und bei Dünaburg. Bei der 10. Armee galt es, im Raume westlich von Molodeczno die Front durch Wegnahme des vorspringenden russischen Stellungsbogens von Smorgonzu verkürzen. Dabei machte der rechte Flügel der Gruppe Lihmann am 27. September südlich der Stadt gute Fortschritte. Am 28.September gewann der äußerste linke Flügel der alten 8. Armee, 0 S. 124.