25. bis 27. Sep¬ tember. G. Die Einnahme der Dauerstellung und die Ereignisse bis zum Jahresschluß beim Oberbefehlshaber (Dst1). Karten 6 und 7, Skizze 30. Nach dem Befehle derOberftenHeeresleitung vom 25. Sep¬ tember sollte die Dauerstellung im Abschnitte des Oberbefehls¬ habers Ost von der Mündung der Verezyna in den Njemen zur Ostsee- Küste verlaufen. Dabei ergab der Anschluß am Rigaer Meerbusen die bei weitem kürzeste Linie. Auch sie maß in der Luft fast 400 Kilometer. Die Truppen aber waren auf breiter Front im Angriff schon fast 100 Kilometer über diese kürzeste Linie nach Osten hinausgekommen und standen östlich von Wilna, aber auch bei Dünaburg noch in heftigen Kämpfen gegen an¬ greifenden Feind. Insgesamt verfügte der Oberbefehlshaber Ost augen¬ blicklich noch über 37% Divisionen Infanterie und neun Kavallerie-Divi¬ sionen, konnte aber an Infanterie auf die Dauer nur mit etwa 28 Divisionen rechnen2). Unter diesen Amständen mußten alle früheren weiterreichenden Pläne, wie Vorgehen bis Minsk und Einnahme von Riga, endgültig aufgegeben werden2). Aber auch der Kampf östlich von Wilna, der ohnehin keine großen Ergebnisse mehr versprach, mußte abgebrochen werden, und die weitere Durchführung des Angriffs gegen Dünaburg wurde fraglich. Eine möglichst kurze und für die Abwehr günstige Gesamtlinie mußte gewählt, die Front bei Wilna dazu sogar zurückverlegt werden. Daß sich der Gegner solches Ausweichen als Sieg anrechnen konnte, war in Kauf zu nehmen. Am 27. September legte der Oberbefehlshaber Ost in einem von der Obersten Heeresleitung eingeforderten Bericht über Lage und Ab¬ sichten dar, daß es wohl nicht gelingen werde, den Gegner vor dem rechten Flügel der 10. Armee zurückzuwerfen. Seinen Flügel östlich von Wilejka verstärke und verlängere er andauernd und führe anscheinend Kräfte in den Raum östlich der Linie Rarocz-See—Dünaburg. Mit demnächstiger Offensive gegen diese Linie müsse gerechnet werden. „Die Offensive der 8. und 10. Armee wird deshalb eingestellt. 10. Armee biegt zunächst ihren linken Flügel nach dem Rarocz-See zurück und führt Kräfte ihrer Mitte nach der Gegend nördlich des Rarocz-Sees. Auch eine Verstärkung des linken Flügels der RjemerrArmee ist notwendig. Die Heeresgruppe be- 0 S. 522 ff. und 537 f. — -) S. 524. — --) S. 521 f. und 536.