Die Kämpfe der Njemen-Armee. 535 so wirksam unter Feuer hielt, daß die Russen den Verkehr über Pleskau umleiten mußten1). Im übrigen hatte das elftägige Unternehmen rund 5000 Gefangene, davon fast die Hälfte am 2. und 3. September, und zwei Geschütze als Veute gebracht. Inzwischen hatte auf dem rechtenFlügel der Armee die Gruppe Lauenstein schon gegen Ende August ihre Linien an verschiedenen Stellen über die Swjenta vorschieben können. Hier bildete die 3. Kavallerie-Divi¬ sion, nachdem die 4. zur 10. Armee2) zurückgetreten war, den rechten Flügel und war bis zum 3. September im Anschluß an das Vorgehen des Kaval¬ leriekorps Garnier dieser Armee bis in die Gegend südlich von Wilkomierz vorgerückt. Der Heeresgruppen-Vefehl vom 29.August2) hatte an der Aufgabe nichts geändert. General von Velow wollte dazu den Feind angreifen, der vor der Mitte seiner Armee, dem I. Reservekorps, beiderseits der Bahn nach Dünaburg stand. Er dachte, ihn durch Vorstoß der Gruppe Lauenstein auf Uzjany im Süden und Umfassung durch die Gruppe Richt¬ hofen von Norden zum Weichen zu bringen und auf Dünaburg zurück¬ zuwerfen. Der Oberbefehlshaber Ost überwies die zunächst zur 10. Armee bestimmte 88. Infanterie-Division dem rechten Flügel der Njemen-Armee1). Die Ausführung des Unternehmens verzögerte sich. Die Gruppe Ms zum Richthofen traf bei dem Versuche, für die spätere Umfassung zunächst12'eet,tcm6et* längs der Düna nach Osten, gegen Iakobstadt, Raum zu gewinnen, auf einen starken feindlichen Gegenstoß und kam daher nur langsam vorwärts. Das Oberkommando hatte bis zum 9. September Nachrichten, daß nörd¬ lich der bisher gegenüberstehenden russischen 5. Armee noch eine neue russische 12. Armee aus Teilen der 5.und neu herbeigeschafften Truppen in der Bil¬ dung fei5). Die Gruppe Richthofen, inzwischen durch die 78. Reserve- Division verstärkt, lag ihr gegenüber am Pikstern-Abschmtt zunächst fest. Im übrigen standen die weiteren Unternehmungen der Armee unter dem Leitgedanken, die linke Flanke des an diesem Tage gegen Wilna einsetzenden deutschen Angriffs zu decken. Dazu war zunächst am 9. Sep¬ tember auf dem Südflügel die Gruppe Lauenstein (jetzt 3. Kavallerie-Divi¬ sion, Division Beckmann und dahinter folgend 88. Infanterie-Division) im unmittelbaren Zusammenhange mit dem Vorgehen der Kavallerie der 10. Armee zum Angriff auf Uzjany angetreten. Cs erschien aber dringend, die Russen auf der ganzen Front zurückzuwerfen und dazu auch den Wider¬ stand im Norden zu brechen. General von Velow suchte dabei den Erfolg 9 Njesnamow, S. 112. — -) S. 484. — ->) S. 490 f. — 9 S. 498. — -) S. 451.