Schlacht bei Wilna. Weitere Kräfteverschiebung nach links. 515 Korps*) gegen Smorgon angriffen und andere von Minsk auf Molodeczno anrollten. Hiernach standen westlich von Smorgon immer noch etwa acht russische Korps; ihr Rückzug mußte sich in der Gegend westlich von Molo¬ deczno stauen, da die Gesamtrückzugsrichtung des russischen Heeres nördlich der Rokitno-Sümpfe nach Nordosten wies. Aus diesen Verhältnissen, so hoffte die deutsche Führung, würden für die Bewegungen des Gegners der¬ artige Schwierigkeiten entstehen, daß Aussicht war, wesentliche Teile doch noch abzuschneiden, sofern es nur gelang, den eigenen linken Flügel recht¬ zeitig derart zu verstärken, daß er nach Süden entscheidende Fortschritte machte. Der Oberbefehlshaber Ost wie auch das Oberkommando 10, das mit seinen Korps fast dauernd in Fernsprechverbindung stand, drückte daher immer wieder mit allen Mitteln auf Schieben nach links zur Verlängerung und Verstärkung des Amfassungsflügels. Am 18. Sep¬ tember um 7° abends ging an General v o n C b e n die Weisung: Der Feind vor den Gruppen Litzmann und Hutier, der heute bei Mjedniki an¬ zunehmen sei, werde „nach sicheren Nachrichten"^) morgen um 5° vormittags aufbrechen. Die Gruppen Litzmann und Hutier würden am 19. September um 4° morgens beiderseits der Bahn Wilna—Molodeczno die Verfolgung fortsetzen. Damit werde eine Stauung der Angriffstruppen wahrscheinlich, falls es nicht gelänge, Kräfte der Gruppe Eben herauszulösen und „durch Nachtmarsch auf äußeren entscheidenden Flügel zu bringen; alles dauernd links schieben". Die 115. Infanterie-Division wurde der Gruppe Eben mit der Bestimmung unterstellt, sie schleunigst zwischen der Wilia und dem Swir-See vorzuführen. Das Kavalleriekorps behielt seine Sperr- aufgabe, bis Infanterie heran sei; die bayerische Kavallerie-Division wurde nochmals angewiesen, aus Krzywicze heranzurücken. Am 19. September folgten die Gruppen Carlowitz, Litzmann und is. September. Zutier frontal dem abziehenden Gegner und wurden nur durch Nach¬ huten, Vrückenzerstörungen und Geländeschwierigkeiten da und dort auf¬ gehalten. Abends sahen sie sich aber in einer von Süden nach Mjedniki und dann nordostwärts verlaufenden Linie neuem feindlichen Widerstände gegenüber. Auch vor dem rechten Flügel der Gruppe Eben, wo der 58. Infanterie-Division die Angriffsrichtung nach Südsüdosten auf Slobodka, an der Bahn westlich von Soly, gegeben war, hatte der Gegner in der Nacht seine Stellung geräumt. Als neuer linker Flügel der Gruppe war die 31. Infanterie-Division auf Smorgon angesetzt. Im ganzen gelang es, trotz 0 IV. sib. und XXXVI. Korps. 2) Deckbezeichnung für aufgefangene russische Funksprüche. 33*