Schlacht bei Wilna. Fortsetzung der Llmfassungsbewegung. 505 auf den Wilna-Vogen von Riemenczyn. Auf dem äußeren Flügel der Umfassung wurde auch die letzte Infanterie-Division der Gruppe Eben, die 2. Infanterie-Division, deren Kommandeur, Generalleutnant von Falk, den Vormarsch, auf dem rechten Wilia-Afer bleibend, in der Richtung auf Smorgon hatte fortsetzen wollen, schon jetzt gegen den Fluß eingedreht, den sie bei Michalischki erreichte. Von hier bis in die Gegend südlich des Schirwinta-Sees standen damit auf fast 70 Kilometer breiter Front einschließlich der anrückenden 75. Reserve-Division aber doch erst sechs deutsche Infanterie-Divisionen in des Feindes Flanke und Rücken, von da bis zur Wilia nordwestlich von Wilna auf noch nicht 30 Kilometer Breite immer noch ebenso viele Divisionen, davon eine allerdings bereits zur Verschiebung nach Osten herausgezogen. Die drei Kavallerie-Divisionen des Generals von Garnier konnten sich währenddessen, ohne Widerstand zu finden, der Stadt Smorgon bis auf 15 Kilometer nähern, Teile von ihnen standen bereits südöstlich vom Rarocz-See. 60 Kilometer von ihnen entfernt lag die 9. Kavallerie-Division jetzt bei Swenzjany, während aber¬ mals 90 Kilometer weiter nördlich die Njemen-Armee bis dicht vor die Außenstellungen von Dünaburg gelangt war. Flieger meldeten größere Viwaks bei Smorgon und westlich sowie Truppentransporte von Wilna nach Molodeczno. Generaloberst von Eichhorn „wußte, daß in dem Wilna-Kessel vier russische General¬ kommandos sich befanden, also auch ihre Korps. Die Hauptquartiere der Korps schoben sich nach aufgefangenen Funksprüchen immer enger auf kleinstem Raume zusammen. Die ganze 10. Armee hoffte auf vollen Erfolg"1). Man wollte den russischen Massen, insgesamt wohl etwa 15 Divisionen, weiterhin durch dauerndes Vorhalten und Linksschieben den Rückzug verlegen, während die Kavallerie ihnen in den Rücken gehen sollte. Ilm 415 nachmittags gab Generaloberst von Eichhorn dem Kavallerie¬ korps Garnier durch Funkspruch den Befehl: „Feind, in, nördlich und südlich Wilna, wird eingekesselt. Sperrung Auswegs zwischen Swir-See und Berezyna-Sümpfen südlich Wiszniew ausschlaggebend. Zerstörung Bahn Lida—Molodeczno—Polozk und Wilna—Molodeczno wichtig. Armee schließt dauernd links. 2. Infanterie-Division morgen von Micha¬ lischki auf Soly." Entsprechende Weisungen gingen an die übrigen Teile der Armee. In dieser Lage griff der Oberbefehlshaber Ost ein. Cr war mit dem bisherigen Verlauf des Angriffs keineswegs zufrieden?). Die 1) Mitteilung des Obersten ct.D. Keller vom Sommer 1931 an das Reichsarchiv. 2) Hoffmann I, S. 87. — Brief vom 13. September.