504 Die Operation des Oberbefehlshabers Ost gegen Wilna. 13. September. 14. September. besetzte Lücke zwischen den Gruppen Hutier und Eben für die Dauer sogar zu Bedenken Anlaß geben. Schon jetzt hatte General von Eben Teile seiner 10. Landwehr-Division dort zurückgelassen; auf die inzwischen bei Wilkomierz eingetroffene 75. Reserve-Division war frühestens in zwei Tagen zu rechnen. Am 13. September wurden die beiden rechten Flügeldivisionen des Korps Eben nach Süden gegen die Wilia östlich von Wilna eingedreht und die Frontalangriffe der Gruppen Hutier und Litzmann fortgesetzt; gleich¬ zeitig wurden aber bei diesen auch Kräfte herausgezogen, um sie der Gruppe Eben nachzuführen. Das Kavalleriekorps nahm mit drei Divisionen die Richtung nach Südosten gegen den Swir- und Narocz-See, kam bis 15 Kilo- meter über Swenzjany nach Süden hinaus und entsandte Sprengabteilungen zur Unterbrechung der von Smolensk über Polozk nach Molodeczno füh¬ renden Bahn. Da andererseits die Division Beckmann der Rjemen-Armee zum Vormarsch auf Dünaburg nach Norden weggezogen worden war1), hatte jetzt die 9. Kavallerie-Division an den Seen von Polusche die offene Nordflanke des Umsassungsflügels der 10. Armee allein zu sichern. Die Fortsetzung der Frontalangriffe brachte gegen den zähe haltenden Gegner auch an diesem Tage kein entscheidendes Ergebnis. Im Süden aber hatte sich der Rückzug der Russen vor der 8. Armee inzwischen nach rechts auf die Front der 12. Armee und nach links fast auf die ganze Front der Gruppe Carlowitz ausgedehnt. Diese war seit dem Vormittag in der Verfolgung und machte dabei aus ihrer bisher nach Südosten gerichteten Front um Lejpuny als Drehpunkt eine Linksschwenkung, die im Zusammenwirken mit der Gruppe Eben im weiteren Verlaufe zu doppelseitiger Umfassung der nordwestlich von Wilna haltenden Russen führen konnte. Am 14. September setzte der rechte Armeeflügel, gegen russische Nach¬ huten kämpfend, seine Linksschwenkung im Zusammenhang mit den Be¬ wegungen der 8. Armee so weit fort, daß er sich abends mit der Front nach Nordwesten dem Wersoka-Abschnitte näherte. Von Lejpuny über Troki Rowe bis nordwestlich und nördlich von Wilna stand der Gegner aber noch. Nordwestlich von Wilna wurde der deutsche Angriff jetzt von geringeren Kräften fortgesetzt, während weitere Teile nach Osten abrückten, um den Umfassungsflügel für die dort zu erwartenden Cntscheidungskämpfe stärker zu machen. Die als erste herausgezogene 42. Infanterie-Division wurde aber an diesem Tage schon zwischen der Division Zenker und der 10. Landwehr-Division der Gruppe Eben, also auf der Mitte der Nord¬ front, wieder eingesetzt und brachte hier einen Fortschritt in der Richtung i) S. 535 f.