8. Armee. Einnahme von Grodno. 497 Auch die südlich anschließende deutsche 12. Arm e e hatte weiter Raum «.mss.Lep. gewonnen, rechts begleitet von der Heeresgruppe Prinz Leopolds. Am 3. und 4. September stieß sie zehn Kilometer westlich von Wolkowysk sowie östlich von Indura auf neuen Widerstand, gegen den sie in vielfach schwierigem Gelände im Frontalangriff nur sehr langsam Raum gewann, während die 8. A r m e e durch den Rjemen-Äbergang noch aufgehalten war. Bereits am Nachmittage des 4. September verrieten jedoch aufgefangene russische Funksprüche, daß der Gegner den Rückzug auf der ganzen Front zwischen den Rokitno-Sümpfen und Grodno, vom Südflügel beginnend, in der nächsten Nacht fortsetzen werde. Dementsprechend ging es am 5. Sep¬ tember auf dem rechten Flügel der 12. Armee, am 6. auch auf deren linkem Flügel wieder weiter. Vor der 8. Armee aber hatte sich der Gegner 20 Kilometer östlich von Grodno im Njemen-Vogen von südlich Skidel über die Seen von Feziory bis Druskieniki in starker Stellung von neuem gesetzt. Inzwischen war beim Oberbefehlshaber Ost der Gesamtplan für die Fortsetzung der Offensive gegen den Nordflügel der russischen Heeres- ftont weiter ausgereift. Angesichts der bevorstehenden Abgaben^) von zehn bis zwölf Divisionen, die mit zwei Divisionen schon am 15. September, wenn nicht sogar noch früher ihren Ansang nehmen sollten, sowie auch wegen der herannahenden ungünstigeren Jahreszeit, war Cile immer mehr geboten, wenn noch Entscheidendes erreicht werden sollte. Das Ein¬ verständnis der Obersten Heeresleitung zur Mitwirkung der Heeres¬ gruppen Mackensen und Prinz Leopold^) ermöglichte es, die 12. und 8. Armee weiterhin in der allgemeinen Richtung auf Lida und nördlich, also nach Nordosten, zum Angriff einzusetzen und wenn möglich in dieser Rich¬ tung durchzustoßen, um Wilna auch von Süden zu fassen. Dabei bot der mnd 120 Kilometer südlich von Wilna auf längerer Strecke aus nord¬ östlicher Richtung fließende Rjemen eine geeignete Begrenzung des An¬ griffsraumes nach rechts. Die 12. Armee sollte ihre HaupÜräfte alsbald auf das nordwestliche, rechte Äser des Fluffes hinüberführen, während auf dem Südostufer schwächere Teile im Anschluß an die Heeresgruppe Prinz Leopold die Flanke deckten. Im Norden konnte die Sicherung gegen die russische 5. Armee und gegen die von Smolensk, Petersburg und Riga nach Dünaburg führenden Bahnen durch Angriff der Njemen-Armee in dieser Richtung am wirksamsten gestaltet werden. Wie weit die 10. Armee dann !) S. 555. — -) S. 492 f. — 3) S. Ebenda. t Weltkrieg. VIII. Band. 32