12., 8. und 10. Armee. 495 durchgeführt und die Verstärkungen heran waren, mußte etwa eine Woche vergehen. Inzwischen führte der Gegner, der die drohende Gefahr immer mehr erkennen mußte und durch den Rückzug aus Polen Kräfte frei bekommen hatte, unter Einsah seines Gardekorps am 1. und 2. September heftige, aber für ihn selbst überaus verlustreiche Gegenstöße im Raume von Troki Nowe und nördlich der Wilia. Alle diese Versuche scheiterten an der Abwehr der Gruppen Lihmann und Garnier. Am 3. September stauten die russischen Angriffe ab. Im Norden wollte die Riemen-Armee ihren Druck, der bisher mit Erfolg gegen die untere Düna, auf Friedrichstadt, gerichtet gewesen war, allmählich mehr südwärts ausdehnen"). Als äußerster rechter Flügel dieser Armee hielt die 3. Kavallerie-Division seit dem 3. September an der Schirwinta nordwestlich von Schirwinty Fühlung mit dem Nordflügel der 10. Armee. Vor dem rechten Flügel der 10. Armee und weiter südlich hatte die russische Gegenwirkung in den letzten Augusttagen nachgelassen. Für die Verfolgungsbewegungen der 12. und 8. Armee bildete der Befehl des Oberbefehlshabers Ost vom 29.August2) die Grundlage. Wäh¬ rend der Generalstabschef der 12. Armee, Oberst Marquard, wegen der Nachschubschwierigkeiten für diese Armee zunächst noch einen mehrtägigen Halt für notwendig erachtete, bestand Generalleutnant Ludendorff auf der sofortigen Fortsetzung des Vormarsches, zum mindesten mit Teilen. Der Druck sollte auf dem rechten Flügel liegen, das nächste Ziel war der Swislocz-Abschnitt zwischen dem gleichnamigen Orte und Indura, während die 8. Armee die Richtung auf die Rjemen-Festung Grodno erhielt, die sie angreifen sollte. Insgesamt verfügte die 12. Armee am 30. August über 10%; Divisionen, davon nur vier in vor¬ derer Linie3), — die 8. Armee über 5% Divisionen, davon 4% in vorderer Linie4); für den Angriff auf Grodno wurden zu ihr noch 21 schwerste und schwere Batterien und Belagerungsgerät herangeführt. Ohne viel Wider¬ stand zu finden, war die Verfolgung bei beiden Armeen weitergegangen. 9 S. 535. — 2) S. 367 und 490. 8) Gliederung von rechts beginnend: verst. XVII. A. K. (3., dahiner 35. u. 36. 3. D.), Korps Watter (Gen. Kdo. XIII. 21. K. mit 26. Z. D., dahinter 1. G. R. D. u. 4.G. 3. D.), XVII. R. K. (% 85. Ldw. D., dahinter 86. 3-D.), Korps Plüskow (Gen. Kdo. XI. A. K. mit 54. u. 38. 3- D. u. Ldst. Abt., dahinter 50. R. D.). 4) Gliederung von rechts beginnend: Korps Hollen (37., dahinter 83.3- D.), 75. R. D., l.Ldw. D., 169. Ldw. Br. der 85. Ldw. D., 11. Ldw. D.