492 Die Operation des Oberbefehlshabers Ost gegen Wilna. ZI« August. Ost in der Durchführung seiner Absichten nicht behindern. Cr antwortete Generalfeldmarschall von Hindenburg am 31. August: „Obschon nicht an¬ zunehmen ist, daß es auf irgendeine uns mögliche Weise gelingen könnte, einen Feind wirklich endgültig zu schlagen, der fest entschlossen ist, ohne Rücksicht auf Opfer an Land und Leuten zu weichen, sobald er angefaßt wird, und dem dazu das weite Rußland zur Verfügung steht, entspricht Euerer Exzellenz Absicht, den Teil der Rüsten, der vor der Heeresgruppe ist, noch möglichst entscheidend zu schlagen, ganz den Wünschen der Obersten Heeresleitung. Wie aber in der Direktive vom 27. August1) gesagt, wird selbst bei denkbar günstigstem Operationsverlauf in leider nicht ferner Zeit die unbedingte Notwendigkeit eintreten, auch in Ihrem gegenwärtigen Be¬ fehlsbereich wie schon jetzt bei den anderen Heeresgruppen aus dem östlichen Kriegsschauplatz nur so wenig Truppen und Munition zu belassen, wie zur Behauptung der kürzesten Linie in Feindesland ... unentbehrlich sind. Mit kürzester Linie ist natürlich diejenige gemeint, die mit dem Mindestaus- wand von Kräften gehalten werden kann. Nachdem die Entscheidung dar¬ über, wo die Hauptoperationen weitergeführt werden sollen, gegen den Osten gefallen ist, bleibt keine Wahl. Auch das Aufgeben von besetztem Land muß dabei, wenn nötig, in Kauf genommen werden." Ob der Oberbefehlshaber Ost die später hiernach zu bemestenden Kräfte an Truppen und Munition tatsächlich in der befohlenen Linie, die jedenfalls auszubauen sei, verwende oder außer ihr eine weiter vorwärts gelegene Stellung wähle oder vor¬ wärts der ausgebauten kürzesten Linie die Truppen eine bewegliche Verteidigung führen lasse, bleibe durchaus überlasten. Bedingung sei jedoch, daß bei keiner Gestaltung der Lage die kürzeste Linie verloren und jede Nachforderung an Truppen und Munition in den Grenzen des Mög¬ lichen vermieden werde. Nach vorläufiger Schätzung sei anzunehmen, daß später etwa zehn bis zwölf Divisionen abgegeben werden müßten. Bei den beiden anderen Heeresgruppen zwinge das Gelände und ihre in kürzester Frist eintretende Schwächung durch Abtransport von vornherein zur Be¬ schränkung. „An der Narewka-Mündung als Anschlußpunkt der Dauer¬ stellungen der Heeresgruppen Hindenburg und Prinz Leopold muß also festgehalten werden." i.bis s.Sep- Schon am nächsten Tage, am 1. September, wurde dem Oberbefehls- temver. Haber Ost eine an die Heeresgruppe Prinz Leopold gegebene Weisung mit¬ geteilt, nach der auch sie die Offensive fortsetzen sollte, und zwar gegen den Straßenabschnitt Slonim—Zelwa, also gegen den Zelwianka-Abschnitt. Über die Abgrenzung und gegenseitige Unterstützung sei unmittelbares Cin- !) S. 489.