486 Die Operation des Oberbefehlshabers Ost gegen Wilna. 24. und 25. August. 26. August. Wirkung zu bringen, setzte es Generaloberst von Eichhorn nunmehr auf dem westlichen Njemen-5lfer nach Norden in Marsch, damit es nördlich von Preny das Ostufer gewinne. Inzwischen wich der Gegner auf diesem Ufer vor der Gruppe Litzmann weiter aus. Auf dem äußersten Nordflügel überschritten die 4. und 1. Kavallerie-Division nebst Abteilung Esebeck, jetzt unter einheitlicher Lei¬ tung des inzwischen neu aufgestellten Höheren Kavalleriekommandeurs 6, Generalleutnants von Garnier, am 24. August die Wilia und nahmen nordwärts Anschluß an den westlich von Wilkomierz stehenden Südflügel der Njemen-Armee^). Am 25. August wurde das Kavalleriekorps Garnier zum Vorgehen auf dem rechten Wilia-Ufer gegen Wilna angesetzt, wo der russische Wider¬ stand einstweilen nur schwach zu sein schien. General Litzmann hielt es daher für aussichtsvoll, seine drei nördlichen Divisionen ebenfalls über die Wilia zu führen, um auch mit ihnen, von Norden umfassend gegen Wilna vorzugehen. Generaloberst von Eichhorn, dessen Haupt¬ quartier seit dem 23. August nach Kowno vorverlegt worden war, lehnte dieses Vorhaben aber ab, da es „eine Zerreißung der Armee unter zu starker Schwächung der südlich der Wilia im Kampf stehenden Kräfte er¬ geben"^) hätte, ohne die Gewähr schnellen Fortschreitens nördlich der Wilia zu bieten. „Vorgehen südlich an Wilna vorbei mit versammelter Kraft unter Deckung der Nordflanke nördlich der Wilia" durch das Kavallerie¬ korps mußte nach Ansicht des Armee-Oberkommandos zu schnellerem und gesichertem Fortschreiten führen. „Dabei wurde nicht verkannt, daß bei Verfügbarsein weiterer Kräfte ein Vorstoß nördlich Wilna vermehrte Hoff¬ nung auf zeitgerechtes Vorlegen vor die zurückgehenden feindlichen Haupt¬ kräfte gegeben hätte." Cs wurde besohlen: „Der Amsassungsflügel bleibt südlich der Wilia." Am 26. August näherte sich die Gruppe Litzmann in der Verfolgung bereits dem Seengebiet von Troki Nowe, wo sie etwa 30 Kilometer west¬ lich von Wilna aus starken Widerstand stieß. Links daneben war nördlich von der Wilia das Kavalleriekorps Garnier bis auf gleiche Höhe vorwärts¬ gekommen, hatte aber seine 4. Kavallerie-Division stark zurückhalten müssen, um die nach Nordosten weitgedehnte offene Flanke zu sichern, in der die benachbarte 3. Kavallerie-Division der Njemen-Armee an diesem Tage erst Wilkomierz nahm. Rechts von der Gruppe Litzmann hatte das XXI. Armeekorps unter Generalleutnant von Hutier, mit den Hauptkräften 1) e. 535. 2) Eintragung int Kriegstagebuch des Oberkommandos 10 vom 25. August 1915.