Vormarsch der 10. Armee auf Wilna. 485 weichen. Nur vor dem Südflügel bei Rajgrod—Augustow und im Norden am Iesia-Abschnitt stand er noch. Wo er zurückgegangen war, folgten die deutschen Truppen; da und dort wurden sie durch Nachhuten vorübergehend aufgehalten. Aber schon am 19. August abends sah sich das XXI. Armee¬ korps westlich und nördlich von Sejny vor neuen feindlichen Stellungen. Da der Druck von Norden die Entscheidung bringen sollte, befahl General¬ oberst von Eichhorn, hier ebenso wie an der übrigen Front verlustreiche Angriffe zu vermeiden. Am 20. August fanden die von Kowno aus nördlich des Njemen vor¬ gehenden Teile der Gruppe Lihmann ernsteren Widerstand; der Gegner versuchte, in der Verlängerung seiner Iesia-Front eine nach Norden zur Wilia laufende Linie zu halten. Aber der vorwärtsdrängende deutsche linke Flügel, die 76. und 3. Reserve-Division, zwang ihn zum Nachgeben; die 1. Kavallerie-Division erreichte Ianow an der Wilia, wo die wieder zur Armee tretende 4. Kavallerie-Division anschloß. In der Nacht zum 21. August gab der Gegner auch den Widerstand am Iesia-Abschnitt auf> und bald stellte sich heraus, daß er auf der ganzen Front von nördlich von Augustow bis Ianow im weiteren Zurückgehen war. Während die inzwischen auf dem rechten, östlichen, Njernen-Afer ge¬ bildete Stoßgruppe Lihmann (79., 76. Reserve-, 115. Infanterie-, 3. Re¬ serve-Division) nunmehr mit dem linken Flügel die Richtung von Fanow längs der Wilia nach Südosten und damit auf Wilna erhielt, zog sich links des Njemen das XXI. Armeekorps im Vorgehen gegen den Stromabschnitt Olita—Preny allmählich mehr nach Norden zusammen. Seine 31. Infan¬ terie-Division unter Generalleutnant von Verrer erreichte in der Strom¬ schleife von Preny bereits am 22. August das Ostufer des Flusses; der rechte Flügel der Gruppe Lihmann kam an diesem Tage bis an die Strawa und östlich. Hier aber leistete der Gegner hartnäckigen Widerstand und schritt mit herangeführten Verstärkungen, 56. und 65. Division aus Süd¬ polen und Galizien, sogar zu kräftigen Gegenstößen. An den beiden nächsten Tagen sehte der linke Flügel der Gruppe Lihmann den Angriff mit Nach¬ druck fort; die 115. Infanterie-Division machte mehr als 1200 Ge¬ fangene. So sah sich der Gegner gezwungen, am 24. August auch den Strawa-Abschnitt zu räumen und dann angesichts des wachsenden deutschen Druckes, der jetzt östlich von Kowno auch scharf nach Süden gerichtet wurde, die Stromverteidigung nördlich der Schleife von Preny aufzugeben. Da¬ gegen scheiterten alle Versuche der 31. Infanterie-Division, aus dieser Flu߬ schleife weiter vorwärtszukommen, vor russischen Stellungen, die ihre östliche Öffnung sperrten. Am die Stoßkraft des aktiven XXI. Korps bester zur 20. 618 24. August.