Njemen-Armee. Der Angriff in Kurland. 459 und 41. Infanterie-Division stießen bei Alt Auz auf starken Feind, gegen den die Entscheidung auf den folgenden Tag verschoben wurde. In¬ zwischen konnte das Kavalleriekorps Schmettow etwa zwölf Kilometer nord¬ westlich des Ortes nachmittags starke russische Kavallerie zersprengen und tief in die Nordflanke des Gegners vordringen; die vordersten Teile der 6. Kavallerie-Division kamen dabei bis Doblen, standen also bereits mehr als 30 Kilometer ostnordwärts von AltAuz. Mehrere tausend Gefangene und einige Geschütze waren die Veute dieser drei ersten Kampftage. Der Versuch, den Gegner bei AltAuz am 17.Juli durch umfassenden Angriff zu vernichten, glückte nicht, da er inzwischen starke Kräfte gegen Norden herausgeschoben hatte. Es kam zu ernstem Kampfe, der ihn nötigte, so eilig nach Osten auszuweichen, daß er abermals an 4000 Gefangene und einige Geschütze einbüßte. Abends war die Mitauer Bahn bis südlich von Doblen in deutscher Hand. Damit hatte man sich Mitau selbst auf 25 Kilometer genähert, während im Norden die Truppen des Generalleutnants von Pappritz bis dicht vor Tuckum gekommen waren. Den Erfolgen auf dem Nordflügel stand ein Rückschlag auf dem Süd¬ flügel gegenüber, wo am 17. Juli der Angriff des Korps Morgen begonnen hatte. Seine I.Neserve-Division kam nur wenig vorwärts, links von ihr aber wurde die 6. Reserve-Division durch einen Gegenangriff feindlicher Verstärkungen veranlaßt, südlich von Okmjany unter ernsten Verlusten wieder gegen die Windau zurückzuweichen^). In dieser Lage hielt General von Be low an der Absicht fest, zu- is. gutt. nächst den Angriff gegen den Feind im Norden fortzusetzen, um ihn, wenn möglich, von Mitau abzudrängen; dann erst wollte er mit ganzer Kraft nach Süden gegen den Schaulener Gegner einschwenken. So ge¬ langten die deutschen Truppen im Laufe des 18. Juli bis vor russische Stel¬ lungen, die Mitau in einem Abstand von etwa zwölf Kilometern gegen Westen deckten. Bei Tuckum wurde der Westrand des großen Sumpf¬ geländes der Aa-Mündung erreicht. An der Küste wurde Windau besetzt, dessen Hafen durch versenkte russische Schiffe gesperrt war. Der Besitz des westlichen Teiles von Kurland war gesichert, der erste Abschnitt des ge¬ planten Angriffs durchgeführt, die militärische Veute auf mehr als 6000 Ge¬ fangene und neun Geschütze gestiegen. Für die nun folgende Operation gegen die russischen Hauptkräfte hatte General von Velow mittags die ersten Weisungen gegeben. Die 6. Reserve-Division sollte ihre Stellung behaupten, das 0 Die Russen meldeten 500 Gefangene und sieben Maschinengewehre als Beute.