430 Die Offensive der Verbündeten auf Brest Litowsk. rp» A«g«st. 9. Armee auch an der Bahn Gajnowka—Siemienowka die Absperrung des Forstes übernehmen sollte. Schon in den ersten Morgenstunden des 26. August überschritt der rechte Flügel der Vug-Armee, das XXXXI. Reservekorps und die 22. In¬ fanterie-Division, beiderseits von Maloruta die Eisenbahn und stieß dem in der Richtung auf Kobryn zurückweichenden Feinde nach, der jedoch in dem abschnittsreichen Gelände immer wieder kräftigen Widerstand leistete. Der rechte Flügel erreichte nach hartem Kampfe Mokrany und verlegte dort dem durch das Kavalleriekorps Heydebreck von Süden durch die Sümpfe zurück¬ gedrückten Gegner den Rückzug nach Norden. Cr wurde ostwärts abge¬ drängt. Das Kavalleriekorps erreichte Natno. Unter dem Druck des rechten Flügels der Bug-Armee an der Straße auf Kobryn räumten die Rüsten auch das westlich gelegene Waldgebiet bis zum Bug, die stark aus¬ gebaute Festung Brest Litowsk gaben sie auf. Ohne ernste Kämpfe konnten das Veskidenkorps und das ö.°u. VI. Korps schon in den frühen Morgen¬ stunden den südlichen Teil der Festung besetzen und den Bug überschreiten. Das VI. Korps wurde sodann gesammelt und trat zur 11. Armee zurück. Das XXII. Reservekorps hatte bereits zwischen 2° und 3° morgens die Zitadelle besetzt; die Forts waren vom Gegner meist gesprengt. Die Bug- Armee wurde angewiesen, durch scharfes Vordringen ihres linken Flügels auf und südlich der Straße nach Kobryn, im Verein mit den weiter nörd¬ lich über die Lesna nach Osten verfolgenden Teilen der 11. Armee, den Kräften des Feindes, die noch an den Sumpfabschnitten beiderseits der Straße Wlodawa—Kobryn standhielten, den Rückzug aus diesem schwie¬ rigen Gelände zu verlegen. Die Vug-Armee erreichte daraufhin noch den Ryta-Abschnitt. Die 11. Armee folgte dem östlich der Lesna unter Nach¬ hutkämpfen weichenden Gegner bis zur Linie Raczki (an der Bahn)— Kamieniec Litowfl. Die ö.-u. 4. Armee besetzte nach Überschreiten der Lesna einen Brücken¬ kopf östlich von Kamieniec Litowsk. Sie sollte ihn nur noch zur Sicherung des üferwechsels des rechten Flügels der Heeresgruppe Prinz Leopold halten, der abends die Lesna Prawa nördlich von Kamieniec Litowsk er¬ reichte. Sodann hatte auch der Rest der 4. Armee ebenso wie das ö.-u. VI. Korps zur 1. Armee abzumarschieren. Auf die Meldung der Einnahme von Brest Litowsk bestimmte die Oberste Heeresleitung noch am Abend des 26. August die Lesna Lewa als Grenze zwischen den Heeresgruppen Mackensen und Prinz Leopold. Hinzugefügt war: „Ein Vorgehen durch das Sumpfgelände süd¬ westlich und südlich von Pruzana ist nicht beabsichtigt." Damit war der weiteren Verfolgungsoperation beider Heeresgruppen ein Ziel gesetzt.