Rechtsschwenkung der Heeresgruppe Mackensen gegen Brest Litowsk. 425 entschloß sich, das kurz zuvor als Sicherung am Vug eingesetzte X. Armee¬ korps hinter dem linken Flügel der 11. Armee nachzuziehen. Unter Durchführung der befohlenen Ablösungsbewegungen konnten am 17. August der linke Flügel der Vug-Armee und die 11. Armee nach rechts in die Linie nördlich von Koden—Ianow einschwenken. Die ö.°u. 4. Armee erreichte auf schmalem Raume den Vug südöstlich von Niemirow, wo die Heeresgruppe Prinz Leopold anschloß. Auf dem jenseitigen Ufer schanzte der Feind. Die große Straße von Brest Litowsk nach Kobryn war mit ab¬ marschierenden Kolonnen aller Waffen bedeckt. Rach Agentennachrichten sollte die russische Führung beabsichtigen, die Festung nur so lange zu halten, als sie für die Rückwärtsbewegung des Feldheeres ausgenutzt werden konnte. Für langandauernde Verteidigung fehle es an Munition. In der Festung selbst mußten aber gegenwärtig noch starke Kräfte auf engem Raume zu¬ sammengedrängt sein. Da auch ein neues Generalkommando (XXXIV.) in Brest Litowsk durch Abhören festgestellt war, zog das Oberkommando Mackensen, dem Hinweis des Generals von Falkenhayn entsprechend, die Möglichkeit eines Vorstoßes aus der Festung in Erwägung und stellte hier¬ gegen das Gardekorps sowie die 103. und 119. Infanterie-Division hinter dem rechten Flügel der 11. Armee bereit. Da im übrigen die Oberste Heeres¬ leitung bereits den baldigen Angriff auf die Festung in Aussicht nahm, beauftragte Generalfeldmarschall von Mackensen die Vug-Armee mit der Einschließung auf der Süd- und Westfront und demnächst mit dem Angriff und unterstellte ihr dazu auch das jetzt auf dem rechten Flügel der 11. Armee stehende ö.-u. VI. Korps. Der Rückzug der Ruffen östlich des Vug nahm seinen Fortgang. In¬ folgedessen glaubte Generalfeldmarschall von Mackensen im Rahmen der ihm erteilten Weisungen nunmehr den Versuch machen zu sollen, durch einen Vorstoß des Kavalleriekorps HeydebreckH von Wladimir Wolynsk auf und über den Bahnknotenpunkt Kowel die Verbindungslinie der russischen 13. und 8. Armee und damit auch die von Brest Litowsk nach Südosten zu durchschneiden. Die ö.°u. 1. Armee erhielt entsprechenden Befehl. Generaloberst von Conrad legte freilich noch aus anderen Gründen auf die baldige Inbesitznahme von Kowel hohen Wert. Bereits am 14. August hatte er, anknüpfend an seine schon früher angedeuteten Pläne2), General von Falkenhayn gegenüber in Teschen die Absicht ausgesprochen, die zum größten Teil aus der vorderen Front der Heeresgruppe Mackensen heraus¬ gedrückte 4. Armee nach und nach mit der 1. Armee an der Bug-Front zu vereinigen und beide Armeen von dort zunächst in der Richtung auf Kowel 17. August. 18. August. H S. 413. — -) S. 417.