412 Die Offensive der Verbündeten auf Brest Litowsk. Vug und Weichsel, sondern auch auf dem östlichen Bug-Ufer vor dem linken Flügel der ö.-u. 1. Armee weiter auswichen. Die Armeen der Verbündeten folgten. In einer Meldung an die Oberste Heeresleitung bezeichnete General¬ feldmarschall von Mackensen als seine Aufgabe, „Vorstoß mit starken Kräften nach Norden, gleichgültig, ob dies den Feind erst endgültig zum Aufgeben seiner Stellungen an der Weichsel bewegen oder ob er die süd¬ liche Flanke des Rückzuges treffen soll. Hauptrichtung des Stoßes über Parczew gegen die Bahn Warschau—Brest Litowsk. Dazu zunächst Links- vorwärtsschieben der 11. Armee, um Stellungen hinter Wieprz und Tysmie- nica aufzurollen und gleichzeitig freieres Operationsgelände zu gewinnen, als es ein frontales Folgen bietet. Breitere Front 1. Armee wird nach Abzug des Feindes für ausreichend gehalten, nachdem 13. russische Armee nach Norden gezogen wird. Bug-Armee verlängert nach links, um zunächst gegen Wlodawa zu decken, tritt dann erneut Richtung Wlodawa an. 11. Armee soll Hauptstoß über Ostrow—Parczew beiderseits der Tysmienica führen, 4. Armee in Hauptrichtung Kock gegen Linie Wohyn—Lukow vor¬ gehen und Anschluß an Woyrsch gewinnen, dessen Marschrichtung auf Siedlce angenommen wird." Generalfeldmarschall von Mackensen glaubte also, einen schnelleren und damit auch größeren Erfolg erringen zu können, wenn er den Schwerpunkt seines Vorgehens nicht, wie bisher beabsichtigt, in nordöstliche Richtung aus Wlodawa, sondern in nördliche auf Parczew legte. Durch die hierzu erforderliche Linksschiebung der 11. Armee wollte er gleichzeitig der Bug- Armee die Möglichkeit geben, das frontal schwer zu überwindende, von Sumpfstreifen durchzogene Waldgebiet südwestlich von Wlodawa mit Teilen links zu umgehen, und auch der ö.-u. 4. Armee den Übergang über die schwie¬ rigen Flußabschnitte des Wieprz und der Tysmienica öffnen. Das Ober¬ kommando hielt die große Rückzugsbewegung des Feindes hinter den Vug noch keineswegs für so weit fortgeschritten, daß ein kraftvoll geführter Stoß nach Norden die Südflanke nicht mehr wirksam treffen könnte. Cs sah auch jetzt noch in möglichst engem operativen Zusammenwirken mit der Armee- Abteilung Woyrsch und der 12. und 8. Armee die sicherste Gewähr für einen großen Erfolg gegen den Hauptteil der russischen Streitkräfte in Polen. Durch Armeebefehl von 1030 vormittags wurde angeordnet, die ent¬ sprechende Umgruppierung im weiteren Vorgehen noch am 4. August ein¬ zuleiten. Die Austastung des Generalfeldmarschalls von Mackensen deckte sich mit der des deutschen Chefs des Generalstabes des Feldheeres, während Generaloberst von Conrad jetzt der gesamten Heeresgruppe die Richtung