406 Die Offensive der Verbündeten auf Brest Litowsk. noch hinzu, daß das Haupterfordernis für das Gelingen des Überganges die Überraschung des Gegners sei. Die Wahl der Übergangsstelle bliebe daher dem Oberkommando überlasten und solle auch durch die Erwähnung der Radomka-Mündung nicht beschränkt werden. Der üferwechsel hätte sobald wie möglich, ohne Rücksicht auf etwa heranzuziehende Teile der 9. Armee, zu erfolgen. Obwohl beim Eintreffen der neuen Weisungen der Übergang bei Nowo Aleksandrja in der Nacht zum 25.Juli bereits begonnen hatte, wurde doch der Linksabmarsch der drei Landwehr-Divisionen sofort ein¬ geleitet: das Landwehrkorps hatte bis zum 27. Juli den Raum Swierze Gorne—Glowaczow—Magnuszew, die Landwehr-Division Vredow bis zum 28. die Gegend von Vrzuza zu erreichen. Trotz der außerordentlich weiten und anstrengenden Märsche, die diese Umgruppierung von allen Truppen, besonders aber von den bei Rowo Aleksandrja schon eingesetzten Brückentrains, erforderte, befanden sich alle drei Landwehr-Divisionen am 27. Juli in den befohlenen Unterkünften. Rach der Ablösung des Landwehr¬ korps übernahm General von Köveß mit der ö.-u. 7. Kavallerie-Division die Weichsel-Sicherung von südlich Ianowiec bis Opatkowice und schloß die Festung Iwangorod mit dem ö.-u. XII. Korps von Westen ab. Die ö.-u. 9. Kavallerie-Division behielt die Stromsicherung zwischen Kozienice und der Pilica, sie wurde dem Oberkommando Woyrsch unmittelbar unterstellt. Auf Grund der Crkundungsergebnisse befahl Generaloberst von Woyrsch den Übergang für die Nacht vom 28. zum 29.Juli zwischen Swierze Gorne und Tarnow mit dem Schwerpunkt bei Ryczywol. 27.Z«n. Am 27. Juli griffen jedoch die Rüsten nördlich der Pilica die auf dem rechten Flügel der deutschen 9. Armee stehende Kavallerie an. Generaloberst von Woyrsch sah sich dadurch vor die schwerwiegende Frage gestellt, ob er an seinem Entschlüsse zum Weichsel-Übergang festhalten oder zunächst zur Unterstützung der 9. Armee nach Norden einschwenken sollte. Die Lage schien insofern nicht unbedenklich, als man bereits seit dem 24. Juli mit russischen Angriffen zwischen Fwangorod und Warschau rechnen zu müssen glaubte: 4 y2russische Korps waren an diesem Frontabschnitt festgestellt, gemeldete Truppenverschiebungen wiesen nach Norden, und die Weichsel- Übergänge unterhalb der Pilica-Mündung waren in russischer Hand. Generaloberst von Woyrsch verharrte indessen bei seinem Entschluß, da er in seinem eigenen Flußübergange die wirksamste Gegenmaßnahme gegen etwa drohende feindliche Angriffe südlich von Warschau sah. In dem am Vormittage des 27. Juli erlassenen Befehl übertrug er die Leitung des Überganges dem Führer des Landwehrkorps, General der Kavallerie Frei-