Durchbruchsstoß auf Viskupice. 403 unaufhaltsam in nördlicher Richtung vordrang und noch um Mitternacht Viskupice nahm. Das X. Armeekorps gelangte bis Piaski. Nicht so erfolgreich verlief der Kampf auf dem östlichen Ufer des Wieprz. Um den Flankenstoß des XXII. Reservekorps über den Fluß möglichst wirkungsvoll zu gestalten, zog General von Cmmich die 119. Infanterie-Division auf Fajslawice vor. Um 4° nachmittags bereits hatten starke Teile des XXII. Reservekorps nach Durchführung der Rechts¬ schwenkung den Wieprz überschritten. Dann aber setzte starke Gegenwehr ein, da der Feind die Gefahr erkannte, in die seine nach Süden gerichtete Front gegenüber dem Gardekorps und dem ö.-u. VI. Korps durch diese Rückenbedrohung geraten war. Es gelang daher dem XXII. Reservekorps heute nicht mehr, nach Osten weiter durchzudringen. Infolgedessen ver¬ mochte auch das preußische Gardekorps im frontalen Angriff gegen den zähen Widerstand der russischen Garde nur geringe örtliche Erfolge beider¬ seits von Krupe zu erringen. Ebensowenig erzielte der linke Flügel des ö.-u. VI. Korps, der sich diesem Angriff anschloß, erheblichen Gelände¬ gewinn. Bei der Vug-Armee zeigte sich jetzt, wie sehr die bisherigen Kämpfe an der Stoßkraft der Truppe gezehrt hatten. Die eingelegte Kampf¬ pause war zu kurz gewesen. Der Angriff, dessen Schwerpunkt bei der 1. und der 11. bayerischen Infanterie-Division westlich von Annopol lag, drang trotz örtlicher Fortschritte beider Divisionen nicht durch. Die ö.-u. 1. Armee behauptete trotz einiger örtlicher Einbußen ihre Brückenköpfe am Vug. Auch der ö.-u. 4. Armee war kein größerer Erfolg be¬ schießen. Im ganzen beschränkte sich also der Gewinn des ersten Angriffstages auf den allerdings voll gelungenen Einbruch der Stoßgruppe Cmmich in den feindlichen Stellungsteil westlich des Wieprz. Es galt, diesen Erfolg nun¬ mehr so zu erweitern, daß er sich auch auf die Anschlußfronten rechts und links auswirkte. Zu diesem Zwecke befahl Generalfeldmarschall von Mackensen dem General von Emmich, am 30. Juli unter Fest¬ halten des Gielczew-Abschnittes den Vorstoß östlich des Wieprz mit möglichst starken Kräften fortzuführen, um die besonders gut ausgebaute Stellung des Feindes vor dem Gardekorps und dem ö.-u. VI. Korps zum Einsturz zu bringen. Gleichzeitig sollten diese beiden Korps aufs neue in der Front anpacken. Gelang der Schlag östlich des Wieprz, so hoffte man, daß auch der schwierige Angriff der Vug-Armee in schnelleren Fluß kommen werde. Der Führer der ö.-u. 4. Armee, Erzherzog Josef Ferdinand, beab¬ sichtigte nunmehr den Nachdruck des Angriffs auf den linken Flügel zu 26*