400 Die Offensive der Verbündeten auf Brest Litowsk. Gegenstößen aus den Wäldern. Trotzdem gelang es nach einigen Tagen der 11. bayerischen Infanterie-Division, die feindlichen Stellungen westlich von Annopol zu nehmen. Den Versuchen, bei Teratyn an der Straße nach Cholm vorwärtszukommen, blieb aber ein Erfolg versagt. Nur das Beskidenkorps erkämpfte an seinem linken Flügel, unterstützt durch benach¬ barte Truppen des ö.-u. VI. Korps, am 25. Juli einige örtliche Vorteile. Gegenangriffe der Rüsten in den nächsten Tagen wurden abgewiesen. Das Gesamtergebnis dieser mehrtägigen erbitterten Kämpfe der Bug-Armee war gering. Sie bewiesen nur, daß ihre stark erschöpften und geschwächten Divi- sionen allein nicht imstande waren, die zähe Gegenwehr des Feindes zu brechen. Auch hier mußte unbedingt eine Kampfpause eingelegt werden, um den Angriff gemeinsam mit den anderen Armeen wieder aufzunehmen. 23. vis es. Zu«. Gegen die 11. Armee rannten die Russen nur am 23. Juli in unzusammenhängenden, erfolglosen Angriffen an. Im übrigen konnte die Umgruppierung und Bereitstellung der Kräfte zu neuem Vorgehen bis zum 28. Juli unbehelligt vom Gegner durchgeführt werden. Ersatz zur Hebung der sehr gesunkenen Gefechtsstärken traf inzwischen ein. Vor der ö.-u. 4. Armee begann der Feind am 23. Juli in eine vor¬ bereitete, nur wenige Kilometer rückwärts liegende Stellung zurückzugehen. Die Armee folgte ihm; der Aufmarsch für den neuen Angriff blieb auch hier ungestört). Für die Wiederaufnahme seiner Offensive wählte Generalseldmarschall vonMackensenals Hauptstoßrichtung die Mitte der feindlichen Front zwischen Bug und Weichsel, die Linie Cholm—Lublin. Cr verkannte frei¬ lich nicht, daß auch ein weiter östlich, mit Teilkräften auf dem rechten Bug- llfer angesetzter Stoß den Gegner, wenn er, wie anzunehmen, nach Nord¬ osten zurückwich, wirkungsvoll treffen konnte. Dazu hätte es indessen zeit¬ raubender Umgruppierungen bedurft. Auch wurde das Gelände nahe am Bug mit seinen zahlreichen Wasterläufen und Sumpfstrecken für Bewe¬ gungen und Kämpfe großer Truppenmaffen als besonders ungünstig ange¬ sehen"). Ferner war damit zu rechnen, daß der Feind auf seinem äußeren Heeresflügel besonders zähen Widerstand leisten würde, um das Abfließen seiner Massen über den mittleren Bug zu decken. Von einem weiter west¬ lich angesetzten Vorstoß hoffte der Generalfeldmarschall schließlich, in engerem Zusammenwirken mit der Armee-Abteilung Woyrsch die beiderseits von Iwangorod noch gehaltene russische Weichsel-Front schnell unhaltbar machen zu können. Cr hielt freilich auch einen vorzeitigen Rückzug des 1) Die ö.-u. Heeresleitung entnahm der Armee die 8. I. D. zur Verwendung auf dem italienischen Kriegsschauplatz. 2) S. 388.